Pojekt: Ein Dandy kehrt zurück
Studenten der Heine-Uni erinnern mit Aktionen an den Düsseldorfer Schriftsteller Hermann Harry Schmitz.
Düsseldorf. Wer kennt eigentlich noch Hermann Harry Schmitz? Diese Frage stellten sich in diesem Wintersemester knapp 250 Germanistik-Studenten der Heine-Uni. Und fanden Antworten:
Der auch als "Oscar Wilde Düsseldorfs" bekannte Autor wurde 1880 geboren und schon früh als Dandy zum Liebling der feinen Gesellschaft. Er veröffentlichte einige groteske, frühexpressionistische Geschichten - sein bekanntestes Werk ist das "Buch der Katastrophen" - und setzte seinem Leben mit nur 33 Jahren selbst ein Ende.
Doch obwohl Schmitz sein ganzes Leben in Düsseldorf verbracht hat, erinnert heute kaum mehr als eine Straße an den Schriftsteller, nach dem sie benannt ist. "Das ist unheimlich schade, ein solcher Autor sollte nicht einfach so in Vergessenheit geraten", meint Marita Pabst-Weinschenk, Germanistik-Professorin an der Heine-Uni. Und hat Schmitz kurzerhand zum Thema eines praxisbezogenen Pflichtseminars gemacht.
"Die Studierenden waren nach ein paar einführenden Seminarsitzungen dazu aufgerufen, selbst Mittel und Wege zu finden, mit denen man Schmitz wieder öffentlich machen kann", so Pabst-Weinschenk.
Unterstützung kam von Experten, die sich gut mit Leben und Werk des Autors auskennen und praktische Hilfe bei der Umsetzung der Projekte boten: Michael Matzigkeit vom Theatermuseum, Bruno Kehrein, Leiter des Grupello-Verlags und Wulf Metzmacher, der literarische Stadtführungen begleitet.