Kultur : Poesie scheint durch Vorhänge
Alicia Frankovich präsentiert einen Parcours von Projektionen, Bildern, Filmen und Skulpturen in der Kunsthalle.
Düsseldorf. Der Saal des Kunstvereins in der Kunsthalle am Grabbeplatz ist leergeräumt. Wer den rechten Eingang gleich nach der Treppe nimmt, landet vor einem durchlässigen Vorhang, auf den Videobilder von Alicia Frankovich projiziert sind. Durch den Vorhang hindurch sieht der Betrachter auf einen weiteren Vorhang am anderen Ende des Raumes und durch diesen Vorhang hindurch auf Videostills in verschiedenen Schichtungen.
Diese diversen Vorhänge und Stirnwände des Raumes werden permanent mit Bildern bestückt. Sie verwandeln sich, gehen ineinander über, werden figurativ und anschließend abstrakt, scheinen im Außenraum, aber auch im Kosmos zu entstehen. Organismen, vor allem Pflanzen, werden herbeigezoomt, neben sportlich aktiven Personen und Sternenlaufbahnen.
Doch es gibt auch Momente, wo die filmischen Episoden abrupt abbrechen und wunderbare Bilder auf irgendwelchen Ständern und Postern aufblitzen. Ein strahlendes Feuerrot kann dies sein, aber auch ein weißes, gläsernes Etwas, das durch den Lichtaufprall in einer Kugel entsteht, die mit weißen Papierblättern gefüllt ist.