Opernsängerin Zaharia: „In Düsseldorf kann sich meine Stimme entwickeln“
Adela Zaharia gewann den wichtigsten Opernsängerwettbewerb. Nun bekommt sie Anfragen aus aller Welt.
Düsseldorf. „Operalia“ gilt in der Welt der Oper als wichtigster Sänger-Wettbewerb. Und öffnet den Finalisten (im Alter von 18 bis 32) häufig Türen in die großen Musentempel wie in New York, London, Wien, München etc. Zumal die Juroren meist die Chefs dieser Häuser sind, stets auf der Suche nach Talenten, die das Zeug zur Weltkarriere haben. Ein echter „World Opera Competition“ — 1993 gegründet von Placido Domingo, der die Endrunde selber dirigiert und den Gewinnern ein internationales Netzwerk zur Verfügung stellt.
Im August gewann den Wettbewerb (diesmal in Kasachstan) mit Adela Zaharia erstmals eine Solistin der Deutschen Oper am Rhein. Die gerade 30-jährige Zaharia mit ihrem leuchtenden Koloratursopran fiel zuvor nicht nur Kritikern und Publikum auf. Vom Gesang und Charisma der großgewachsenen Frau (seit 2015 fest in Düsseldorf engagiert) sind sie berührt und hingerissen. Ob als Lucia di Lammermoor oder Mozarts Konstanze („Entführung aus dem Serail).
Trotz lockender Angebote aus aller Welt will die gebürtige Rumänin, seit 2015 fest in Düsseldorf engagiert, aber ihrem ‚Stammhaus’ die Treue halten. Ihre Kollegen gönnen Adela den Erfolg, schätzen sie sehr, da sie auch nach dem Sieg keine Extrawurst braten will und pünktlich zu jeder Probe erscheint. Zum WZ-Interview kommt Adela Zaharia in Jeans und Pulli. Sympathisch, offen. Keine Spur von Primadonna. Entspannt wirkt die junge Frau, die seit ihrer Studentenzeit im rumänischen Cluj liiert ist mit Bass Bogdan Talos. Mit ihm wechselte sie vom Opernstudio Berlin (Komische Oper) ins Rheinopern-Ensemble.
Frau Zaharia, wie kamen Sie dazu, sich bei Operalia zu bewerben?
Adela Zaharia: Meine Karriere und meine Stimme entwickelten sich in den letzten Jahren ganz gut. Ich habe bereits gesungen im Teatre del Liceu Barcelona, Bolshoi Theater Moskau und im Grand Theater Shanghai. Und war erstaunt über die sehr positiven Reaktionen des Publikums und der Fachleute. Trotzdem wollte ich unbedingt mal an einem großen Wettbewerb teilnehmen. Die anderen kollidierten jedoch mit Auftritten und Proben an der Rheinoper. Nur Operalia liegt in den Sommerferien und ist für ein extrem hohes Niveau bekannt.
Wie haben Sie sich beworben?
Zaharia: Einen Tag vor Einsendeschluss habe ich mich entschieden und ein Video mit zwei Arien (Lucia di Lammermoor und Donna Anna). Aus über 1000 Bewerbungen aus allen Kontinenten wurden 40 nach Kasachstan eingeladen. Dass ich für die Endrunden eingeladen wurde, war schon ein Erfolg.