Open Source baut Talentshow aus
Beim Open Source Festival soll der Nachwuchs so viel Aufmerksamkeit bekommen wie nie.
Düsseldorf. Experimente waren schon immer Philipp Maiburgs Ding. In den vergangenen Jahren holten er und sein Team für das Open Source Festival auf der Galopprennbahn stets Künstler nach Düsseldorf, die gute Musik fernab des Mainstreams bieten. Und junge Talente aus der Gegend auf die „Young Talent Stage“, damit sie sich einem großen Publikum präsentieren können.
In diesem Jahr will Maiburg noch einen Schritt weiter gehen. Bei der neunten Ausgabe des Festivals am 12. Juli soll es für den musikalischen Nachwuchs nicht bei einem berauschenden Augenblick im Scheinwerferlicht bleiben. Studenten des Instituts für Musik und Medien an der Robert-Schumann-Hochschule werden die Auftritte der Bands mit professionellem Equipment festhalten und daraus Clips produzieren, die ihnen im Anschluss zur Verfügung gestellt werden.
Die Musiker reagieren darauf mit einstimmiger Dankbarkeit. „Ein solcher Live-Mitschnitt ist eine gute Visitenkarte“, meint Simon Gehlen von Søyl, einer Düsseldorfer Formation, die sich zwischen alternativem Rock und Pop bewegt. „Wenn ich die Qualität einer Band beurteilen will, schaue ich mir einen Live-Auftritt bei Youtube an.“ Mit der Aufnahme könnten die Musiker auch künftig ihr Talent und ihre Bühnenpräsenz beweisen — eine echte Chance.
„Das ist ein großes Experiment, aber genau das ist ja unser Metier“, sagt Maiburg nicht ganz ohne Stolz. Das Projekt ist eine Maßnahme, um die Young Talent Stage noch weiter aufzuwerten und in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken. Dazu soll auch ein neues optisches Design beitragen. Der Container, in dem die Bühne untergebracht ist, wird umspannt mit einer futuristischen Konstruktion aus schmalen Dachlatten.
Sie soll die Vielfalt der Künstler repräsentieren und die Aufmerksamkeit der Festivalbesucher auf sich lenken, sagt Alina Heppelmann, Architekturstudentin an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe, die den Entwurf im Rahmen eines Wettbewerbs designt hat. Die Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Festival ist ein weiteres Novum. „Die Young Talent Stage ist schon jetzt der Lieblingsort vieler Stammgäste und wird in diesem Jahr sicher noch ganz anders wahrgenommen als zuvor“, kündigt Maiburg an.