Neujahrskonzert: Am Anfang stehen die künftigen Jubilare

Die Düsseldorfer Symphoniker spielen Händel, Haydn und Mendelssohn.

Düsseldorf. Mendelssohns 200. Geburtstag, Haydns 200. und Händels 250. Todestag stehen in diesem Jahr vor der Tür. Und mit Werken eben dieser drei großen Komponisten bestritten die Düsseldorfer Symphoniker am Donnerstag das Neujahrskonzert in der Tonhalle. So gab es endlich einmal etwas Anderes als Beethovens "Neunte", die zuletzt zum Dauerbrenner der Düsseldorfer Neujahrskonzerte geworden war.

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) war wie Mozart ein Wunderkind. Als 15-Jähriger komponierte er bereits Werke, die bis heute Bestand haben. Da Mendelssohn Jude war, verfemten ihn die Nationalsozialisten. Joseph Haydn (1732-1809) begründete die Wiener Klassik mit der Trias Haydn, Mozart, Beethoven.

Er war ein Pionier auf den Gebieten Sonate, Symphonie und Streichquartett und steht zu Unrecht etwas im Schatten Mozarts und Beethovens. Händel (1685-1759) ist neben Johann Sebastian Bach der bedeutendste deutsche Barockkomponist. Seine Hauptwerke sind das englischsprachige Oratorium "The Messiah" sowie große Opern wie "Rinaldo", "Alcina" und "Xerxes".

Wie bei festlichen Anlässen üblich, standen überwiegend Prunkstücke auf dem Programm, etwa die Ouvertüre von Händels "Feuerwerksmusik" oder das "Halleluja" aus dem "Messias". Von Haydn gab es die Arie "Schon eilet froh der Ackermann" aus den "Jahreszeiten", und Mendelssohn war mit Highlights aus seinem "Elias" und der Lobgesang-Symphonie vertreten.

Unterdessen wehte den Ankommenden im Tonhallen-Foyer ein gemischter Duft von süßen und herzhaften Speisen entgegen. Denn das Catering erschöpfte sich diesmal nicht in der Bereitstellung von Getränken, Laugenbrezeln und anderen kleinen Imbiss-Naschereien, sondern wuchs zu einem kulinarischen Jahrmarkt mit Waffeln, Kaiserschmarren, Pasta, frischem Brot und anderen kalten und warmen Speisen heran.

In der ausverkauften Tonhalle herrschte Hochstimmung und ungetrübte Freude. Man hatte einfach Spaß an den populären Musikstücken. Auch wenn der Gastdirigent Peter Kuhn nicht gerade musikalisch Bahnbrechendes zu sagen hatte, so wurde es doch ein Konzert zum behaglichen Zurücklehen. Vielleicht war Mancher enttäuscht vom übereilten Anfang der "Feuerwerksmusik", der Händels gediegener Aplomb abhanden kam.

Ein Beckmesser hätte auch dem Bariton Alexander Marco-Buhrmester die nur mäßige Textverständlichkeit und den Tremor in der Stimme ankreiden und dem Chor des Städtischen Musikvereins ein nur wenig inspiriertes Singen vorhalten können. Doch zur Begrüßung des neuen Jahres walte nun Milde. Die Idee, Musik der drei Jubilare aufzuführen, verdient jedenfalls Beifall.

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