Models, Mode, Macher

Von Paris an den Rhein: Der Düsseldorfer Designer Kai von Ahlefeld bereitet die Ausstellung „Catwalks“ am Ehrenhof vor.

Düsseldorf. Chanel, Dior, Gaultier: Das sind große Namen der Modebranche, die jeder kennt. Ihre Präsentationen finden dagegen meist nur vor wenigen Auserwählten statt. Einen Überblick über die ästhetische Wandlung der Laufstegpräsentationen gibt ab kommenden Wochenende eine Ausstellung im NRW-Forum: "Catwalks".

Mit Kai von Ahlefeld, der die Ausstellung mit Maria Spahn mitkonzipiert und die Videos teilweise erstellt hat, kehrt ein Düsseldorfer Designer zurück an den Ort seiner Kindheit und Jugend. Den Namen kennt man hier natürlich: Seine Mutter Marit von Ahlefeld sitzt für die Grünen im Stadtrat und ist stellvertretende Vorsitzende des Kulturausschusses.

Sohn Kai, heute 40 Jahre alt, lebt mittlerweile in Paris, wohin es ihn nach dem Mode-Studium an der Parsons School of Design in New York verschlagen hat. Hier betreibt er mit Maria Spahn und zwei Mitstreitern die Agentur "Überraum", die sich auf computergenerierte Welten spezialisiert hat.

Catwalk-Regisseur Alexandre de Betak hat die Ausstellung für das NRW-Forum entworfen. 17 Modeshows werden als Videoinstallationen präsentiert. Insgesamt 96 Beamer sorgen dafür, dass der Besucher teilweise den Eindruck hat, er stehe mittendrin. Zwei Labyrinthe führen den Besucher durch thematisch geordnete Bereiche: Backstage und Laufsteg.

In dem einen Teil dokumentieren die Videos, was hinter der Bühne, in der Maske, in der Garderobe eines Catwalks passiert. Im anderen Teil sieht man Videos der Modepräsentationen selbst. "Wir wollen die bestehenden Videos so darstellen, dass der Zuschauer ein intensives Gefühl für sie bekommt", sagt von Ahlefeld. Bei Galliano gehen die Models durch einen Lasertunnel, der zusätzliche Plastizität durch fallenden Kunstschnee erhält. Am Ehrenhof geht der Besucher durch eine Art 3D-Projektion und kann den Tunneleffekt so nachspüren.

Die aufwändige Inszenierung bringt auch das NRW-Forum an Grenzen. Zwei Handballfelder voller Holz werden gerade von unzähligen Handwerkern verbaut für das Labyrinth, das auf etwa 300 Metern Fußweg durch die Ausstellung führt. Mal geht es über einen erhöhten Laufsteg, mal durch einen sternförmigen Raum.

"Wenn es dunkel ist, weiß man nicht mehr, wo oben und wo unten ist", sagt Werner Lippert, der gemeinsam mit Petra Wenzel das NRW-Forum leitet und selbst staunt über die ungewöhnlichen Ideen der Gäste aus Paris.

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