Stadtplanung : Der Mintropplatz als Herausforderung für Stadtplaner
Düsseldorf Bei einer Podiumsdiskussion im Central warnten Künstler, Diakonie und Polizei vor der Zwei-Klassengesellschaft.
Der Mintropplatz wird zur Schaltstelle zwischen Arm und Reich. Dort befinden sich das Café pur und die „franzfreunde“ für Wohnungslose, die Verbraucherzentrale, eine Moschee und gleich hinter dem Platz das marokkanische Viertel. Und nun kommen gleich drei Hotels mit 1400 Betten für die Betuchten hinzu. Kann das gut gehen? Werden die Armen das Feld räumen müssen? Was wird aus dem Maghreb-Viertel? Nicht die Stadtplaner, sondern der Künstler Markus Ambach und der kunstaffine Chef der Diakonie, Thorsten Nolting, riefen zur Diskussion ins Central.
Auf dem Podium saßen OB Thomas Geisel, Kulturdezernent Hans-Georg Lohe, Barbara Kempenich von der Bahnhofsmission und der soeben mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnete Dirk Sauerborn von der Polizei.
Ohne die niedrige Miete hätte es die Band Kraftwerk nie gegeben
Welchen Eindruck denn OB Geisel von diesem als problematisch bewerteten Viertel mit immerhin 28 000 Menschen habe, wollte Nolting wissen? Geisel wehrte spontan ab und sprach vom „epochalen Wandel“. Der Kulturdezernent assistierte mit dem neuen kulturellen Zentrum im KAP 1. Doch Nolting lobte die „Schattenecken“ und die günstigen Mieten, ohne die es auch keine Band Kraftwerk gegeben hätte. Wie man so etwas erhalten oder „im Schatten lassen“ könne? Geisel argumentierte mit der Gentrifizierung: „Wenn die Sozialbindung fortfällt, ziehen zahlungskräftige Menschen ein.“