Düsseldorf : Literaturtage & Bücherbummel: Fest unter dem Banner der Freiheit
Literaturtage und Bücherbummel starten im Juni. Stefanie Sargnagel, Wolf Biermann und Karikaturisten bekennen Farbe.
Düsseldorf. Stefanie Sargnagel sagt die Dinge, wie sie sind und das meist deftig. Als sie jedoch kürzlich in einem Marokko-Reisebericht Haschisch und Wein erwähnte und es ansonsten wie gewohnt ironisch wunderbar übertrieb, wurden Medienvertreter ihrer Heimat Österreich böse. Zumal, nachdem bekannt geworden war, dass Sargnagel für ihren Ausflug ein Stipendium erhalten hatte. Es wurde kräftig Stimmung gegen die Autorin gemacht, die mit Hassbotschaften überschüttet wurde. Das war so arg, dass selbst der von Satire durchdrungenen Stefanie Sargnagel mulmig zumute wurde.
Wenn jetzt Christine Brinkmann, im Zakk für die Literatur zuständig, sagt, dass Sargnagel geradezu prädestiniert sei, um das Motto des diesjährigen Literaturfestes — Liberté, Freiheit — zu verkörpern, ist das mit Blick auf die Schicksale von Geflüchteten gewiss übertrieben. Den Nerv der Sache trifft Brinkmann aber schon. Denn um die Wertschätzung der Freiheit geht es, wenn vom 6. bis 18. Juni die Düsseldorfer Literaturtage mit Bücherbummel auf der Kö (8-11. Juni) stattfinden. „Jeder Künstler, der in diesem Jahr zu den Literaturtagen kommt, hat einen Bezug zu unserem Motto“, sagt Michael Serrer vom Literaturbüro.
Also kommt zum Beispiel Wolf Biermann (15.6., 11 Uhr, Palais Wittgenstein), der Sänger emigrierte von Hamburg in die DDR, wurde aber wieder ausgebürgert, weil er seinen Mund nicht halten konnte, wenn Unrecht geschah. Biermann, Träger des Heine-Preises und einst Heine-Gastprofessor, liest aus seiner Autobiografie.