Literaturgenuss nonstop

Bücherbummel: Buchhändler auf der Kö, Lesungen in Zakk, Heine-Institut und Schauspielhaus — am 14. Juni beginnen die Literaturtage.

Düsseldorf. Seit dem vergangenen Jahr ist der Düsseldorfer Bücherbummel auf der Kö nicht mehr alleiniger Programmpunkt im sommerlichen Literaturerleben der Stadt. Er wurde vielmehr zum Herzstück der 2011 initiierten Düsseldorfer Literaturtage erklärt. Mehr und zum Teil anspruchsvollere Veranstaltungspunkte bilden die Basis für das veränderte Konzept. Wenn also am 14. Juni die diesjährigen Literaturtage zum zweiten Mal stattfinden, gilt theoretisch: Was im Rheinland zwei Mal stattgefunden hat, ist Tradition. „Das sehe ich noch nicht“, relativiert Bernd Gossens von der gleichnamigen Oberkasseler Buchhandlung, der sich seit Jahren für den Bücherbummel engagiert. Hintergrund seiner Skepsis: Es gibt nicht mehr Zuschüsse von der Stadt. Die Organisatoren hatten 70 000 Euro beantragt, es blieb jedoch bei den 50 000 Euro. „Ob damit die Literaturtage dauerhaft zu finanzieren sind, ist fraglich“, sagt Gossens.

In diesem Jahr finden sie aber noch ganz sicher statt — mit Krimi-Bahn (16. und 17. Juni), Literaturschiff (16. Juni), Veranstaltungszelten an der Kö für Erwachsene und Kinder sowie unter Beteiligung von Literaturbüro, Heine-Institut und Stadtbüchereien sowie dem Zakk. Auch die Kö-Galerie, die während ihrer Umbau-Phase als Veranstaltungsort der „Nacht der Poeten“ im vergangenen Jahr in die Kritik geraten war, ist weiter Schauplatz für Lektüre. Dort werden sich Schauspielerin und Edith-Piaf-Darstellerin Susanne Tremper und Autor Thomas Meinecke mit dem Thema „Kö und Co.“ befassen (15. Juni, 21 Uhr).

Im Heine-Institut liest am 17. Juni um 11 Uhr der Autor des Romans „Die Entdeckung der Langsamkeit“, Sten Nadolny, aus seinem neuen Werk „Weitlings Sommerfrische“. In der Krimi-Bahn stellt am selben Tag um 15 Uhr Niklas Frost sein neuestes Werk „Soljanka“ vor, dessen Geschichte von Satanismus und Immobilien erzählt und in Düsseldorf spielt. Einen Dichterwettstreit liefern sich am 24. Juni junge Slamer mit aktuellen Texten und Schauspieler, die Klassiker vortragen. Beginn: 19.30 Uhr, Schauspielhaus.

Zum Abschluss der Literaturtage geht Roger Willemsen (24. Juni, 11.30 Uhr) im Savoy der Frage nach: „Was will Literatur?“ Dort hatte im vergangenen Jahr Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller gelesen.

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