Literarischer Sommer: Beim Schmökern Grenzen überschreiten

Vom 16. Juli bis 19. August schickt der Literarische Sommer Bücherliebhaber und Autoren auf eine Reise durch die Region. Düsseldorf gehört erstmals zum Verbund der beteiligten Bibliotheken.

<strong>Düsseldorf. Mit der Lit.Cologne will sich der Literarischer Sommer gar nicht messen, Bestsellerautoren und prominente Schauspieler sucht man vergebens. Als feines, grenzüberschreitendes Literaturfestival hat sich die Veranstaltung in den vergangenen sieben Jahren einen Namen in der Region gemacht. "Aktuelle Bücher, gute Autoren und passende Leseorte zeichnen den Literarischen Sommer aus", sagt Maren Jungclaus vom Literaturbüro NRW und kündigt unter dem Motto "Grenzenlos / Zonder Grenzen" vom 16. Juli bis zum 19. August 24 Veranstaltungen mit 23 Autoren an. Erstmals gehört Düsseldorf zum Verbund der beteiligten Bibliotheken aus den Städten Mönchengladbach, Krefeld, Neuss, Roermond, Venlo und Baarlo.

Harald Martenstein wirft einen Blick auf die Nachkriegszeit

Um Grenzen zwischenmenschlicher Distanz geht es der Autorin Silke Scheuermann in ihrem ersten Roman "Die Stunde zwischen Hund und Wolf". Sie erzählt darin von einer jungen Journalistin, die sich um ihre alkoholabhängige Schwester kümmert. Auch Kolumnist Harald Martenstein stellt seinen Erstling in Düsseldorf vor: "Heimweg" heißt der Roman, in dem er einen Blick auf die Nachkriegszeit wirft. In Deutschland lesen die niederländischen Autoren auf Deutsch, in den benachbarten Städten Roermond, Venlo und Baarlo wird auf Deutsch und Niederländisch gelesen. Dem übersetzerischen Aspekt und der Frage nach der richtigen Übertragung von einer Sprache in die andere widmet das Festival, das im Niederländischen "Zomerlezen" heißt, einen eigenen Abend. Gregor Seferens hat Werke von Harry Mulisch, Marten t’Harts und eben Joost Zwagemanns übersetzt. Zusammen mit ihm beleuchtet er, wie aus dem Buch "Zes sterren" im Deutschen "Onkel Siem und die Frauen" wurde und wohin dieser Titel das deutsche Publikum geführt hat. Zu den weiteren Autoren zählen P.F. Thomése, Annette Pehnt, Bastienne Voss, Veronika Peters, Arnon Grünberg und Dieter Wellershoff. Was die außergewöhnlichen Orte angeht, ist den Organisatoren ein kleiner Coup gelungen: Im niederländischen Baarlo lassen sie auf dem Chateau de Raay drei niederländische und zwei deutsche Dichter zu einem grenzüberschreitenden Wettstreit aufeinander treffen. Eine Strandbar in Venlo am See gehört ebenfalls zu den besonderen Orten des Festivals: Die Verlage haben die ausgewählten Bücher gespendet, die hier umsonst und draußen zum Schmökern in der Sonne bereitliegen.

Programm

Termin: Vom 16. Juli bis 19. August finden während der 8. Auflage des Literarischen Sommers 24 Lesungen in Düsseldorf, Mönchengladbach, Neuss, Roermond, Venlo und Baarlo statt.

Karten: Eine Festivalkarte für 20 Euro ermöglicht den Eintritt zu allen Lesungen, es gibt sie in den beteiligten Bibliotheken, Einzelkarten nur an der Abendkasse.

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