Zakk Lieblingsplatte-Festival mit Element of crime und 2raumwohnung

Düsseldorf · Das Zakk stellte das Programm für die Konzerte im Dezember vor. Ab jetzt gibt es die Karten zu kaufen.

 Der Sänger Sven Regener der Band Element of Crime – hier 2015 im Tempodrom in Berlin – wird mit seiner Band im Zakk eine Clubshow geben.

Der Sänger Sven Regener der Band Element of Crime – hier 2015 im Tempodrom in Berlin – wird mit seiner Band im Zakk eine Clubshow geben.

Foto: Britta Pedersen/dpa

Wenn man die Qualität, die musikalisch-künstlerische Tiefe einer Band, für sich spürbar machen möchte, so gibt es mehrere Wege – indes einer ist oft zielführend: Man höre ein gesamtes Album, vom ersten Ton bis zum letzten. In Live-Konzerten, die oft musikalische Gemischtwarenläden sind und nicht selten Songs aus der gesamten Band-Geschichte quer durch Alben mischen oder die Highlights eines neuen Albums in speziell für das Konzert ausgesuchter Reihenfolge präsentieren, gibt es hierzu seltener die Möglichkeit. Vielleicht aus dem Grund oder vielleicht auch, um Gelegenheit zu haben, eine eigene Hitliste dem Düsseldorfer Publikum live präsentieren zu können, entstand am Zakk unter der Federführung von Booker Miguel Passarge das Lieblingsplatte-Festival.

Bei dem nun schon vierten Festival dieser Art – man feiert ein kleines Jubiläum, denn in diesem Jahr werden es mit den Vorjahren insgesamt 25 Alben sein, die man live zu hören bekam – hat man nun erneut Platten, also Alben von deutschen Bands ausgesucht, die die jeweilige Band live vor Ort an einem Stück spielen wird. Die Wahl fiel, wie schon bei vorherigen Festivals, auf eine einerseits relativ breit gefächerte Vielfalt an Stilen, andererseits auf Musik, die nicht unbedingt mitten im bisweilen banalen Mainstream steht.

Bei dem Festival zwischen dem 7. und 14. Dezember – es ist noch ein Weilchen hin, aber Karten gibt es ab jetzt zu kaufen – wird es diesmal Element fo crime, Faust, Fünf Sterne deluxePalais Schaumburg und 2raumwohnung zu hören geben. Auftakt am 7. macht letztere Gruppe bestehend aus Inga Humpe und ihrem Lebensgefährten Tommi Eckart, mit ihrem Album „Kommt zusammen“ aus 2001. Am 8. Dezember spielen Palais Schaumburg, die wie Passarge betont, seit den Achtzigerjahren nicht mehr in ihrer Originalbesetzung gespielt haben. „Avantgarde Pop“, „Post-NDW“ oder „Prä-Hamburger-Schule“ fallen bei der Charakterisierung ihrer Musik. Sie spielen ihr Album, das genauso heißt wie sie, aus dem Jahr 1981.

Am 9. Dezember gastieren Element of Crime im Zakk und haben ihr Album „Weißes Papier“ aus 1993 im Gepäck. Frontmann Sven Regener – nicht nur Klangpoet und nicht zuletzt bekannt durch seinen grandiosen Roman „Herr Lehmann“ – wird mit seinen Mitmusikern gewiss viel ästhetisches Niveau ins Zakk bringen; ein wirklich erfreulicher Besuch.

Genauso viel Tiefgang kann man auch von Faust erwarten. Die Pioniere des Krautrock spielen „Faust IV“ (1973) und möchten bei ihrem Auftritt am 11. Dezember auch lokale Musiker in die Reproduktion ihrer melancholisch-hypnotischen Musik einbinden. Wie das dann aussehen soll, sei noch fraglich, erklärt der Booker des Zack. Hip-Hop hat beim Lieblingsplatte-Festival traditionell seinen Platz. Diesmal – am 12. Dezember – kommen Fünf Sterne deluxe aus Hamburg mit ihrem Album „Sillium“ (1998). Eine Zeit, in der Hip-Hop noch „unschuldig“ war, sagt Passarge, denn in ihren Texten fänden sich keine offensichtlich offensiven Inhalte. Die „Post-Punk-Band“ – Schublädchen sind allerdings immer Schall und Rauch – Die Nerven aus Stuttgart (Passarges Heimat) sind deutlich jüngeren Datums als die anderen Bands bei dem Festival. 2010 gegründet, werden sie ihr Album „Fun“ aus 2014 präsentieren. Doch ihr Klang, ihr Stil atmet auch Luft, die sich ganz passend in die Reihe der anderen Lieblingsplatten fügt – immerhin beziehen sie sich ganz bewusst auf die Hamburger Band Tocotronic.

Sechs Konzerte, sechs Bands, sechs Alben – doch bei der Pressekonferenz zum Lieblingsplatte-Festival gab es auch dunkle Andeutungen, dass es noch ein siebtes Konzert geben solle. Näheres dazu verraten – außer, dass es eines geben soll – wollte man, auch auf gezielte Nachfrage, (noch) nicht. Man darf gespannt sein, was die Macher noch zusätzlich aus dem Hut zaubern. Aber das Jubiläum mit den 25 Alben passt dann wiederum nicht mehr.

Karten und Infos zum Festival:

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