Leichtigkeit und Liebe besiegen den Tod

An der Steinstraße feiert am Mittwoch „Rose“ mit Judy Winter in der Titelrolle Premiere.

Düsseldorf. Die Liebe, die Schriftstellerin Rose (Judy Winter) mit ihrem Gefährten Walsh (Hartmut Becker) verbindet, ist tief und innig. Daran ändert auch die Tatsasche nichts, dass Walsh, ebenfalls ein sehr berühmter Autor, schon seit fünf Jahren tot ist. Rose führt nach wie vor tiefe Gespräche mit ihm, streitet und versöhnt sich und tut so, als hätte es seinen Tod nie gegeben. Doch es kommt der Tag, an dem Walsh sich endgültig verabschieden und ins Reich der Toten zurückziehen möchte.

Als Abschiedsgeschenk hinterlässt er der mittlerweile finanziell klammen Rose einen Roman, der im Haus versteckt liegt und mit der Hilfe des jungen Ghostwriters Clancy (Roman Rossa) fertig geschrieben werden soll. Mit ihm kommt frischer Wind ins Haus, in dem neben Rose auch ihre junge Gefährtin Arlene (Alexandra Marisa Wilcke) lebt.

Das 2003 uraufgeführte Stück "Rose und Walsh" des 83-jährigen Dramatikers Neil Simon feiert am Mittwoch in der Komödie an der Steinstraße Premiere. Die Regie übernimmt Rüdiger Hentzschel, der das erste Mal dort inszeniert. Ihn hat besonders der Umgang des späten Neil Simon mit den Themen Alter und Sterben gereizt: "Das Stück ist ein Plädoyer für mehr Leichtigkeit im Leben. Ich denke, oft ist das die einzige Hilfe vor dem Fall in die Depression." Außerdem sei "Rose" vor allem "die Geschichte einer riesengroßen Liebe über den Tod hinaus".

Auch Hauptdarstellerin Judy Winter sieht in Roses Zwiegesprächen mit ihrem verstorbenen Geliebten nichts Tragisches. "Ich glaube, dass das sehr viele Menschen tun. Auch meine Mutter hat noch lange nach dem Tod meines Vaters eine Verbindung zu ihm gehabt." Sie habe selber lange überlegt, was sie "so einer Meschuggenen" wie Rose raten würde. Letztendlich zähle aber doch nur, ob eine Person mit der verschobenen Realität glücklich sei, egal wie die Umwelt das bewertet. "Rose" sei bei aller Tragik sehr komisch und unterhaltsam.

Auch Regisseur Hentzschel betont: "Das Stück ist heiter und frisch, es spielt nicht umsonst in einem sonnendurchfluteten Strandhaus."

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