„Atelier Performative Künste“ : Kunstperformance mit Teezeremonie
Düsseldorf Die facettenreiche Geschichte einer koreanischen Tradition.
Mit ruhigen Bewegungen gießt Soojung Hwang Oolong-Tee, der auch „schwarzer Drache“ genannt wird, aus einer filigranen Kanne in kleine Karaffen und dann in Porzellanschälchen. Die Zeremonie ist Teil der Stimm-Tanz-Performance „Feng Chá – der Wind durch Blätter und Wasser im Wandel des Seins“, die vom 15. bis 17. Juli im „Atelier Performative Künste“ in Kaiserswerth zu sehen ist.
Für Soojung Hwang gehört Tee zum Leben wie die Luft zum Atmen. „Diese Zeremonie mache ich jeden Tag, auch für Familie, Freunde und Kollegen“, erklärt die Koreanerin. Ein Ritual, das anders als beispielsweise die japanische Tee-Zeremonie nicht streng reglementiert und mit dem gebotenen Respekt vor der heiligen Handlung zelebriert wird. Vielmehr sei die rituelle Teezubereitung „eine Möglichkeit des Austauschs, er gibt Energie für die anstehenden Aufgaben, beruhigt den Geist und belebt die Sinne“, beschreibt die Künstlerin und Tee-Zeremonie-Meisterin die entscheidenden Unterschiede in den Kulturen. Der Tee mit seiner jahrtausendealten Tradition war es auch, der den Anstoß für das Projekt „Feng Chá“ gab, sich künstlerisch mit mit der facettenreichen Geschichte auseinanderzusetzen.
Mit dem „Atelier für performative Künste“ hat sich Susanne Weins 2014 einen Traum erfüllt. Der helle Raum mit Backsteinwänden und Holzboden ist in einer ehemaligen Scheune untergebracht. In dieser einzigartigen Spiel- und Experimentierstätte bringt sie internationale Künstler mit der regionalen freien Szene zusammen, lässt Tanz auf Stimm-Performance, Musik auf Tee-Zeremonie treffen. Die Folkwang-Absolventin konnte nach jahrelanger Zusammenarbeit mit dem Tanzhaus NRW im Düsseldorfer Norden außerdem eine der wenigen Zweigstellen des Centre Artistic International des südafrikanischen Sängers und Schauspielers Roy Heart in Deutschland etablieren.