Konzert mit dem Pianisten Buchbinder: Der wütende Beethoven

Rudolf Buchbinder und die Düsseldorfer Symphoniker spielen drei Klavierkonzerte des Meisters.

Düsseldorf. Es gibt Pianisten, bei denen liegt jeder Ton auf der Goldwaage. Ihr ganzes Künstlerleben tüfteln sie an wenigen, ausgesuchten Kompositionen. Sie finden immer neue Details und Zusammenhänge, bisweilen zu Lasten spontaner Musizierfreude.

Und dann gibt es Rudolf Buchbinder: Sämtliche Beethoven-Sonaten, der ganze Haydn, alle Mozart-Konzerte, über hundert Plattenaufnahmen - der Tatendrang dieses 60-jährigen Ausnahmepianisten kennt keine Grenzen. Nun hat er sich mit den Düsseldorfer Symphonikern zusammengetan, um ohne zusätzlichen Dirigenten gleich dreimal die fünf Klavierkonzerte Beethovens aufzuführen.

Zum Auftakt am vergangenen Freitag ging ein Beben durch die Tonhalle. So furios hört man die Konzerte zwei, drei und vier selten. Aufgerauhte Lauf-Passagen schießen wie Pfeile durch den Saal. Akzente knallen dem verdutzten Publikum um die Ohren. Herrische, energisch aufschreiende Triller, prickelndes Non-Legato.

Zur Person Als fünfjähriger war der heutige Konzertpianist jüngster Student an der Hochschule für Musik in Wien. Mit elf Jahren absolvierte Buchbinder die dortige Meisterklasse. Sein erstes öffentliches Konzert gab er mit neun Jahren.

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