Wie aus dem Ei gepellt steht Mika zu Anfang des Konzerts auf der Bühne: mit einem spitzbübischen Lächeln, grauem Frack und schwarzem Zylinder, der die braunen Locken nicht ganz bedeckt. Fast schüchtern setzt er sich ans Klavier und erzählt nebenbei, dass er das letzte Mal vor zwei Jahren in Deutschland gewesen ist und dass sein Deutsch deshalb nicht so gut sei.

Doch Mika, mit bürgerlichem Namen Mica Penniman, weiß sich bei seinem Auftritt gut in Szene zu setzen. Manchmal wird sein Bühnenprogramm allerdings etwas skurril: In grellen pinken und gelben Schleiern tanzen Frauen mit Totenkopf-Masken um ihn herum, während er Klassiker wie "Love today" oder "Lollipop" präsentiert.

Goldener Glitter und bunte Luftballons werden massenweise ins Publikum geschleudert. Während Mika den Ohrwurm "Big Girl you are beautiful" singt, schwebt ein fünf Meter langer Damenfuß inklusive rosa High Heels über ihm, dem aber bald die Luft ausgeht.

Das kann Mika nicht passieren. Der Popstar rennt von einem Bühnenende zum anderen, springt aufs Klavier, schüttelt die Locken - und kann dabei immer noch seine unverwechselbar hohe Kopfstimme einsetzen. Aber auch kleine Fehler machen ihn sympathisch: Bei "Toy Boy" verspielt sich Mika gleich mehrfach am Klavier.

"Das ist mir ja noch nie passiert", lächelt er sympathisch in Richtung Publikum, springt auf und singt ohne Begleitung weiter. Die überwiegend jungen Fans stört das kaum, sie applaudieren und jubeln: Mika, dem sympathischen Sunnyboy, verzeiht man eben alles.

Eingängige Popsongs wie "Stuck in the middle", "Rain", "We are golden" fehlen bei den knapp 20 Liedern am Samstag natürlich nicht. Dass er auch anders als flippig und ungestüm kann, beweist er mit gefühlvollen Balladen wie "I see you" und "Any other world".