Komödie: In den Klauen des blonden Biests
In der Komödie an der Steinstraße feiert Regisseur Fuschl mit „Es war nicht die Fünfte, es war die Neunte“ einen Erfolg.
Düsseldorf. Es geht gleich happig los für den Strandurlauber Bruno, der sich in seinem Hawaii-Hemd und Badehose nur einen sonnigen Tag machen will. Denn seine kapriziöse Liegestuhl-Nachbarin Eva, eine hübsche blonde Unbekannte, lässt ihn ihre unberechenbaren Launen spüren.
Und so ganz en passant teilt sie ihm mit, dass er seinen funkelnagelneuen Sportwagen so ungünstig geparkt habe, dass es unvermeidlich gewesen sei, ihm den Kotflügel abzufahren. So weit, so schlimm. Doch es kommt noch viel dicker.
„Es war nicht die Fünfte, es war die Neunte“ lautet der Titel des teilweise schwarzhumorigen Lustspiels von Aldo Nicolaj, das jetzt in der Komödie an der Steinstraße in einer Inszenierung des Hausherrn Helmuth Fuschl überzeugend Premiere feierte. Dieser musikalisch wirkende, auf zwei Beethoven-Symphonien anspielende Titel hat kaum etwas mit der eigentlichen Geschichte zu tun, spielt zum Schluss aber dennoch eine geheimnisvolle Rolle. Verraten wollen wir hierüber jedoch nichts, stattdessen den Besuch einer Aufführung empfehlen.
In der Produktion stimmt alles: Der Text, die Regie und die Schauspieler. Der weltbekannte italienische Autor Nicolaj hat Sinn für die Verbindung von Komik mit großer emotionaler Theatralik. Es fließen Tränen der Verzweiflung, Freude und Rührung. Wortwechsel explodieren wie kleine Granaten, und man hält es immer wieder für unfassbar, was die adrette Eva für Zumutungen für ihre beiden Männer Bruno und Mario parat hat.
Dass sie Bruno, nachdem sie sein Auto mit rasanter Nonchalance zerdeppert hat, in ihrem Wagen mitnimmt, diese Fahrt in einem verheerenden Unfall enden lässt, ihren unglücklichen Beifahrer damit ins Krankenhaus befördert, selber aber keinen Kratzer abbekommt, ist der Anfang eines haarsträubend komischen Katz-und-Maus-Spiels auf der Bühne.