Wenn zum Beispiel der König von Lummerland, Alfons der Viertel-vor-Zwölfte (Christian Berg), die Arme hochreißt, erwartet er "Vivat"-Rufe aus dem Auditorium. Ferner gilt es, Meeresrauschen, Geier oder einen Glockenturm zu imitieren. Der im Bademantel umherwandernde Mini-Monarch hat die Düsseldorfer im Griff: "Erwachsene aufgepasst! Wenn Ihr nicht mitmacht, gibt’s 68 Prozent Mehrwertsteuer-Erhöhung!" Immer wieder holt Berg ein Kind auf die Bühne - Gianni (8) erklärt etwa, was eine Fata Morgana ist.

Auch der 40-jährige Camillo muss ran. Kommt er als Retter in Frage, der die chinesische Prinzessin Li-Si aus den Fängen des bösen Drachen Frau Mahlzahn befreit? Nach eindringlicher Befragung muss Camillo unter allgemeinem Gekicher ablehnen, weil er schon verheiratet ist. Denn: "Wer mit dem Drachen kämpft, muss die Prinzessin heiraten!" Drei Kinder haben besonderes Glück: Sie dürfen als widerspenstige Schüler von Frau Mahlzahn mitspielen. Und so strecken Cilia (10), Laura (6) und Fabio (7) der bösen Drachenlehrerin die Zunge raus und geben feixend falsche Antworten. Und sie haben Riesen-Spaß, als Frau Mahlzahn besiegt wird.

Die Songs und die Texte hat Konstantin Wecker geschrieben und eingespielt: darunter eine Hard-Rock-Version von "Drei Chinesen mit dem Kontrabass" aber auch ein "Heimatlied" und natürlich das aus der Augsburger Puppenkiste bekannte "Eine Insel mit zwei Bergen".

Besonders trickreich ist das farbenprächtige Bühnenbild: Es lässt sich wie ein riesiges Buch aufklappen, so dass in sehr kurzer Zeit die Kulisse gewechselt werden kann. So braucht der Szenenwechsel nur wenige Sekunden, der Spannungsbogen bleibt gespannt und die Kinder langweilen sich nicht. Allerdings kann bei diesem Musical ohnehin keine Langeweile aufkommen, weder bei den Kindern, noch bei den Erwachsenen.