Kein Pardon: Die Band hinter den Kulissen

Sieben Musiker spielen jeden Abend live im Capitol . Für das Publikum sind sie unsichtbar.

Düsseldorf. Jeden Abend, wenn Peter Schlönzke und Heinz Wäscher sich um Kopf und Kragen singen, sitzt eine siebenköpfige Band hinter den Kulissen und sorgt für den richtigen Sound. In dem Musical „Kein Pardon“ kommt die Musik eben nicht aus der Konserve, sondern wird live gespielt.

Musiker und Dirigenten nehmen jeden Abend in zwei nebeneinander angeordneten Containern Platz, aus denen die Trennwände herausgelöst wurden. Dort spielen sie live wie ein Opernorchester im Orchestergraben, nur eben für das Publikum ganz unsichtbar.

Bandleader und Dirigent Heribert Feckler steht mit den Sängern auf der Bühne durch Monitore und Kopfhörer in Kontakt, damit alles glatt geht. „Wir wären gerne sichtbar“, sagt der studierte Musiker, der mit seiner Band schon in vielen Musicals für den guten Ton sorgte, beispielsweise bei der Tournee von „Cats“ oder „Jesus Christ Superstar“ im Essener Aalto.

„Säßen wir auf der Bühne, wüsste das Publikum, dass wirklich alles live ist“, meint Feckler. Jetzt sehe es fast so aus, als werde eine CD abgespielt. „Aber es gibt einfach nicht genug Platz für uns.“

Als feste Truppe gibt es Fecklers Band eigentlich nicht. Er kennt viele gute Musiker, die Klassik oder Jazz studiert haben, und sucht aus dieser Gruppe eben jene aus, die er für die jeweilige Produktion für am besten geeignet hält. „Mit den meisten arbeite ich seit mehr als zehn Jahren zusammen.“

Die „Kein-Pardon“-Band besteht aus zwei Bläsern, zwei Keyboardern, einem Schlagzeuger, Bassspieler und Gitarristen. Der Sound klingt aber oft so, als sei ein ganzes Orchester im Einsatz. „Die Streicher kommen von den Keyboards“, erklärt Feckler. Die heue technisch ausgereiften Synthesizer sind für die Klangillusion bestens ausgestattet.

Dennoch steckt „Kein Pardon“ für die Musiker voller Fallstricke. Vor allem die Szenen, in denen die beiden Drehbühnen gleichzeitig im Einsatz sind, sind für Darsteller wie Musiker eine Herausforderung. „Wenn sich die Showbühne dreht, muss das Tempo der Musik genau angepasst werden“, erklärt Feckler.

Auch die scheinbar improvisierten Szenen, in denen die Darsteller wild durcheinanderlaufen, mussten gut vorbereitet werden — und das nicht nur für die musikalische Koordination. „Wenn so etwas nicht perfekt abläuft, gibt es Chaos und womöglich schwere Unfälle“, sagt Feckler.

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