Kultur Kompakt Vortrag über Nachtbummler in europäischen Großstädten

Düsseldorf · Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen spricht in Kai10.

 Die norwegische Künstlerin Ann Lislegaard zeigt in Kai10 ihre 3D-Animation „Oracles, Owls… Some Animals Never Sleep“.

Die norwegische Künstlerin Ann Lislegaard zeigt in Kai10 ihre 3D-Animation „Oracles, Owls… Some Animals Never Sleep“.

Foto: Thomas Frank

Heutzutage sind unsere Nächte dauererhellt, die Städte schlafen nie und wenn wir im Bett liegen, heißt das noch längst nicht, dass wir zur Ruhe kommen, befinden wir uns doch im medialen Dauereinsatz, laden auf Instagram oder Facebook Fotos und Videos hoch oder schauen uns die neuesten Stories unserer digitalen Freunde an, schicken uns Nachrichten über WhatsApp oder schauen neue Netflix-Serien auf unseren Laptops. Wie Künstler auf unsere 24-Stunden-Gesellschaft blicken, zeigt bis zum 9. Februar noch die Doppelschau „Im Licht der Nacht“ in Kai10 | Arthena Foundation sowie im Marta Herford. Das Kai10 lädt am 6. Februar um 19 Uhr zu einem Vortrag mit der Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen ein. Titel: „Es werde dunkel!“ Sie begibt sich auf die Spuren des nächtlichen Flaneurs in den europäischen Großstädten des 19. Jahrhunderts. Das künstliche Licht kam auf und das nächtliche Halbdunkel verlockte zu Vergnügungen und Ausschweifungen allerlei Couleur. Die Menschen zog es auf die Boulevards, in Cafés, Salons, Opernlogen oder Freudenhäuser. In den dauerbetriebsamen, nächtlichen Städten von damals sieht Bronfen Parallelen zu heute, zumal sich auch damals gesellschaftliche und technische Umbrüche vollzogen haben.

Elisabeth Bronfen arbeitet als Professorin für Anglistik und Amerikanistik an der Universität Zürich und ist seit 2007 Global Distinguished Professor der New York University. TF

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