Konzert : Jonathan Kreisberg in Düsseldorf: Sympathisches Jazz-Konzert mit kleinen Hindernissen
Düsseldorf Der New Yorker Musiker hat zum ersten Mal in Düsseldorf gespielt. Dabei ging jedoch nicht alles glatt.
Irgendwie stand Jonathan Kreisberg am Freitagabend mit der Technik auf Kriegsfuß, als er mit seinem Quartett in der Jazzschmiede auf der Bühne stand. Der New Yorker nahm es mit Humor. „Irgendwas ist immer, sobald wir mit unserem Equipment in den Flieger steigen“, schmunzelte der Gitarrist und gab gleich mit den ersten beiden Stücken eine beeindruckende Kostprobe seines Könnens.
Kreisberg und Kollegen waren zum ersten Mal in Düsseldorf. „Wir waren schon mal in dieser Stadt, über die ihr hier alle nicht reden wollt“, plauderte der 47-Jährige drauflos und spielte dabei auf ein Konzert in Köln an, das er vor einer Weile dort gegeben hatte.
Den lockeren Ton behielt Kreisberg über den ganzen Abend bei, wenn er auch hin und wieder mit den Tücken der Technik kämpfte.
Das Quartett begeisterte durch Spielfreude und viel Raum für Improvisationen. Die Vier begegneten sich dabei immer auf Augenhöhe. Denn die Musiker, Pianist Martin Bejerano, der aus Australien stammende Bassist Matt Clohesy und Colin Stranahan am Schlagzeug, standen Jonathan Kreisberg an Virtuosität in nichts nach.
Das Repertoire an diesem Abend setzte sich zusammen aus neuem Material, wie „Relativity“ oder „Trust Fall“ und älteren Stücken. Kreisbergs Finger flogen dabei nur so über das Griffbrett. Aber der Mann hatte es auch smooth und slowly drauf. Die Ballade „Everything needs something“ schmeichelte sich ins Ohr und war Barjazz auf höchstem Niveau. 2009 hatte Kreisberg das Album „Night Songs“ mit eben solchen Balladen eingespielt.