Interview zum Asphalt-Festival: „Wer zu uns kommt, erlebt das wahre Düsseldorf“
3500 Besucher kamen zum Asphalt-Festival, im nächsten Jahr soll es mehr Termine im öffentlichen Raum geben.
Düsseldorf. Herr Vuletic, das dritte Asphalt-Festival ist gerade zu Ende gegangen. Im ersten Jahr dauerte es sieben, jetzt zehn Tage. Gehen Sie 2015 noch mal in die Verlängerung?
Bojan Vuletic: Das glaube ich nicht. Um unsere Besucher zu begeistern, genügen die zehn Tage. Ein guter Rausch dauert meist ja auch nicht viel länger.
Wie war die Auslastung in diesem Jahr?
Vuletic: Sie lag bei 90 Prozent. 3500 Menschen haben unsere Veranstaltungen besucht und somit mehr als im Vorjahr. Allerdings haben wir auch mehr Termine angeboten.
Kern Ihres Konzeptes ist es, die jeweilige Produktion, die Sie präsentieren, an einen bestimmten Ort zu binden. Wie wird diese Idee im nächsten Jahr fortgeführt?
Vuletic: Wir möchten noch mehr in den öffentlichen Raum gehen. Es gibt so viele spannende Orte in dieser Stadt, die wir für Kultur und für die Menschen öffnen wollen. Leider nutzen nur etwa zehn Prozent der Bewohner das kulturelle Angebot ihrer Stadt. Das war für uns der Auslöser, das Asphalt-Festival auf die Beine zu stellen. Mit guter Kunst.
Was ist gute Kunst?
Vuletic: Sie ist nicht intellektuell oder elitär, sondern kann viele Menschen erreichen, wenn gute Ideen konsequent umgesetzt werden. Und wir glauben fest daran, dass diese Menschen Kunst auch an Orten genießen wollen, die nicht auf Anhieb als Bühne in Frage kommen.
Welche Orte sind das?
Vuletic: Zum Beispiel das Hochhaus Gap 15, wo in der 23. Etage eine musikalische Lesung mit Autoren und einem Streichquartett stattfand. Während diese ihre Werke über Düsseldorf vortrugen, blickten die Zuhörer von oben auf die Verkehrsadern der Stadt, in der sie leben. Es war, als säße man in einer Filmkulisse.