Verkehr Düsseldorf: Kammern lehnen eine City-Maut ab

Düsseldorf · Düsseldorfer Wirtschaftsverbände reagieren auf Aussage von OB Geisel im Stadtrat.

 Stau auf der Corneliusstraße: Nach der Umweltspur wird jetzt über eine City-Maut diskutiert.

Stau auf der Corneliusstraße: Nach der Umweltspur wird jetzt über eine City-Maut diskutiert.

Foto: dpa/Martin Gerten

Über ein solches Echo  dürfte sich sogar OB Thomas Geisel selbst gewundert haben. In einem Halbsatz hatte er in seiner Haushaltsrede im Rat wie berichtet am Ende beim Thema Verkehr und Klimaschutz gesagt: „Langfristig kann auch eine emissionsabhängige City-Maut kein Tabu sein.“ Das hatte Geisel in Hintergrundgesprächen schon öfter gesagt, ebenso, dass er ein 365-Euro-Jahresticket wie in Wien für die Rheinbahn befürwortet oder eine Seilbahn als entlastendes Verkehrsmittel zwischen Grafenberg und Hubbelrath. Tatsächlich kann eine Stadt gar keine Maut einführen.

Dennoch protestieren die beiden Wirtschaftskammern prompt. „Fahrverbote oder eine Maut sind ohne realistische Alternativen für den Wirtschaftsverkehr und für die vielen Ein- und Auspendler der falsche Weg. So führen sie nur zu zusätzlichen Belastungen unserer Unternehmen“, sagt Gregor Berghausen, der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK). Um die Verkehrswende möglich zu machen, müssten neue Angebote, etwa viel mehr Park&Ride-Plätze und Mobilitätsstationen geschaffen werden. Nur dann könne perspektivisch auf umweltfreundlichere Verkehrsträger ausgewichen werden, ohne indes das Auto von vornherein auszuschließen.

Auch sein Kollege Axel Fuhrmann von der Handwerkskammer lehnt eine Maut für Düsseldorf ab: „Sie verteuert Güter und Dienstleistungen und wird dann verlangt, wenn zuvor besondere verkehrsbauliche Anstrengungen unternommen wurden, für einen Tunnel, Brücke oder Schnellweg. In Düsseldorf ist nichts dergleichen geschehen.“  An der Gebührenschraube zu drehen sei ein Zeichen von politischer Fantasielosigkeit. A.S.

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