Hubertus Minuth: „Was diese Leute machen, ist cool“

Hausbesitzer Hubertus Minuth wünscht sich ein Motiv, das Passanten schmunzeln lässt.

Düsseldorf. Die ideale Hauswand liegt an der Blücherstraße 2. Auf sie wurden Eve und Vera Sattler bei ihrer Suche nach Flächen für das Streetart-Festival aufmerksam. Sie schrieben dem Besitzer der Immobilie einen Brief und fragten an, ob er sein Eigentum Graffiti-Künstlern zur Verfügung stellen würde — und Hubertus Minuth wollte. Gern, sagte der 41-Jährige, werde er eine Wand „verschenken“.

Herr Minuth, dass Hausbesitzer ihr Gebäude ohne Weiteres Graffiti-Sprayern zur Verfügung stellen, ist ungewöhnlich. Kommen Sie aus der Szene?

Hubertus Minuth: Nein, aber die Hauswand, um die es geht, ist nicht besonders schön. Eine langfristige Neugestaltung ist schwierig, weil ein Flachbau an mein Haus grenzt, das irgendwann aufgestockt werden soll. Um die Wand attraktiver zu gestalten, hatte ich mir sogar schon überlegt, Werbeplakate anbringen zu lassen.

Und dann kam die Anfrage der Streetartkünstler.

Minuth: Ja, dem Brief waren auch Fotos beigefügt und die gefielen mir auf Anhieb sehr gut. Zumal ich bereits vor unserem Kontakt auf die Gestaltung des Bilker Bunkers an der Aachener Straße aufmerksam geworden war. Dort komme ich täglich auf dem Weg zur Arbeit vorbei und fand die Bilder immer schon schön. Jeden würde ich natürlich nicht an mein Haus lassen.

Kennen Sie das Motiv denn schon?

Minuth: Nein, aber ich bin sehr gespannt. Und zuversichtlich. Das, was Klaus Klinger und seine Kollegen machen, hat ja nichts mit der üblichen Schmiererei zu tun. Das ist cool. Diese Menschen machen sich Gedanken.

Hatten Sie schon einmal Ärger mit Graffiti?

Minuth: Nein, noch nie. Aber wenn dem so wäre, würde ich mich ärgern und die Sache anzeigen.

Haben Sie ein Wunschmotiv für Ihr Haus?

Minuth: Auf abstrakte Kunst habe ich keine Lust, die sagt mir nichts. Schön wäre, wenn das Wandbild die Menschen zum Schmunzeln bringen würde.

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