Kunst : Heinz Macks kapitales Werk für den Kunstpalast
Düsseldorf Fritz Bagel aus der Henkel-Familie wollte am Ende seiner Tage für seine Heimatstadt und für seinen Zero-Freund etwas Gutes tun.
Als Ende November ein Objektkasten von Heinz Mack im Auktionshaus Van Ham versteigert wurde, brandete begeisterter Beifall auf. Denn das Hauptwerk des Zero-Künstlers von 1966 erzielte einen Auktionsrekord von über einer Million Euro. Bei einem Schätzwert von 150.000 Euro war das eine Sensation. Der Käufer blieb unbekannt. Gestern wurde er genannt. Es ist Fritz Bagel. Der große Industrielle aus der Henkel-Familie behielt das Werk allerdings nicht selbst. „Kleiner Urwald“, so sein Titel, geht als Geschenk ans Museum Kunstpalast. In der Geschichte des Museums am Ehrenhof ist es eine der wertvollsten Schenkungen eines künstlerischen Einzelwerks.
Fritz Bagel ersteigerte das Werk, um es sofort wegzugeben
Der Schenker saß gestern im Rollstuhl und gab sich fast schon bescheiden. „Ich bin 86 Jahre alt. Am Ende meiner Tage habe ich nicht mehr viel Zeit. Ich habe es ersteigert, um es herzugeben.“ Auf die Frage, ob er über den Auktionsrekord erschrocken war, antwortete er gelassen: „Ich habe mich darauf eingestellt. Ich habe es gern getan. Ich habe ja lange nichts getan. Da ist es richtig, dass das Geschenk jetzt kommt, und zwar nach Düsseldorf.
Heinz Mack nennt den Mäzen sogar seinen „besten Freund“. Sie kennen sich seit 1962. „Da waren wir noch in frühen Tagen“, so Fritz Bagel, dessen Tochter Simone Bagel-Trah Chefin des Henkel-Konzerns ist, dessen Großonkel Konrad Henkel war und dessen Urgroßenkel zu den Entwickeln des linksrheinischen Düsseldorf gehörte.
Die Mutter Ilse habe ihn auf die moderne Kunst aufmerksam gemacht. Alte Sachen hätten die Kinder nicht interessiert. Aber Zero. Obwohl das doch „Nichts“ ist, nämlich eine Null. Man müsste es eher eine Eins nennen. Er habe ein Dutzend Arbeiten von Heinz Mack, genau könne er das nicht sagen.
Der Schenkende liebt nicht den großen Auftritt, geschweige denn den Wirbel um seine Person. Er habe einfach den Museumschef Felix Krämer angerufen und gefragt, ob er das Geschenk annehme. Krämer heute: „Ich war sprachlos, ein solches Werk einfach so geschenkt zu bekommen.“