Hauswand wird zur Tanzbühne

Spektakel: Mit einer imposanten Show wurde am Mittwochabend die Tanzmesse eröffnet.

Düsseldorf. Es gibt nur wenige Künstler, denen 15 Minuten genügen, um das Publikum zu bezaubern. Und dabei hat Fabrice Guillot am Mittwochabend nur einen Auszug der Choreographie "Danse des Cariatides" gezeigt, hat nur zwei statt fünf Tänzerinnen eine Hauswand hinauf geschickt, damit sie sich, verspielten Katzen gleich, nach Licht und Schatten recken.

Die Pariser Compagnie "Retouramont" tritt im Rahmen der Tanzmesse erstmals in Deutschland auf. Guillot, Gründer der Tanzgruppe, war professioneller Kletterer, bevor er Tanz studierte und eine Compagnie gründete. Diese verbindet Theater und zeitgenössischen Tanz miteinander und präsentiert dies nicht nur auf dem Erdboden, sondern auch in schwindelerregender Höhe an Fassaden, also quasi auf vertikaler Bühne.

Von Donnerstag bis einschließlich Samstag zeigt "Retouramont" jeweils ab 22.15 Uhr seine Performance an der Erkrather Straße30 auf dem Gelände von Tanzhaus und Capitol. Der Eintritt ist frei. Getanzt wird auch bei Regen und stets zur Musik von Johann Sebastian Bach, die in einer orientalischen Variante gebracht wird.

Die internationale Tanzmesse bietet in diesem Jahr erstmals auch zahlreiche Veranstaltungen in Düsseldorf und Umgebung an. Pro Abend finden gleich mehrere dieser kleinen Spektakel an unterschiedlichen Orten, etwa in Tanzhaus, Capitol und Schauspielhaus statt.

Mit "Retouramont", der belgischen Compagnie "Michèle Anne de Mey", die zur Musik von unter anderem Bonnie Tyler und Simon and Garfunkel auf eine sehr eigenwillige Art und Weise Walzer tanzt, und "Philadanco", einer afro-amerikanischen Gruppe, die klassische und moderne, archaische und jazzige Tanzelemente mischt, gab es gestern Abend bereits einen Vorgeschmack auf die Qualität der ausgewählten internationalen Compagnien, die auftreten.

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