„Hausmeister Krause“ spielt im Theater an der Kö
Tom Gerhardt ist auch Autor des Stückes „Ketten der Liebe“, das unter der Regie von René Heinersdorff aufgeführt wird.
Düsseldorf. Auch ohne Pudelmütze wird Tom Gerhardt sofort erkannt. Als Tommi Krause oder als Hausmeister gleichen Nachnamens. Selbst Anfang 20-Jährige in einer Kneipe in Unterbilk wissen sofort, wer er ist. Erkennen ihn an seinem lächelnden Gesicht und seiner Statur. Sie fragen höflich nach einem Autogramm oder einem Selfie. „Sischer datt“, sagt der Komiker in breitem Kölsch. Posiert und freut sich, als sein Fan bekennt: „Ich bin mit Hausmeister Krause groß geworden und kenn’ noch die ganzen Sprüche.“
Erstaunlich sei das, so Gerhardt, dass Krause und der Kultfilm „Ballermann 6“ auch die nächste Generation erreiche. „Das liegt wohl an Youtube und diversen Internet- Fan-Portalen.“ Als Krause kommt Tom Gerhardt zwar nicht zurück nach Düsseldorf, sondern als Mathias Bommes, Hauptfigur in der Screwball-Komödie „Dinner für Spinner“, die nicht nur in den Schadow-Arkaden Furore machte, sondern mit dem Gerhardt und seine Truppe seit Jahren quer durch die Republik touren. Dieser Depp Bommes war so erfolgreich, dass er nun ein Comeback erlebt - im neuen Stück „Ketten der Liebe“, das am 1. Dezember im Theater an der Kö aus der Taufe gehoben wird.
Derzeit arbeitet Gerhardt täglich auf der Probebühne, sorgt für den letzten Schliff mit dem Team und Theaterchef René Heinersdorff, der selbst Regie führt. Autor: der 60-jährige Gerhardt selbst, der schon die Drehbücher zur Hausmeister-Serie verfasst hatte.
René Heinersdorff hatte die Idee, dass der Ur-Comedian für eine Fortsetzungs-Folge selbst zur Feder greift und den schrulligen Besserwisser Bommes natürlich auch spielt. Als Comedy-Spezialist versteht er sich auf haarsträubenden Blödsinn. „Man kann genial Blödsinn machen. Das ist auch jetzt unser Ziel. Ob das gelingt, ist eine andere Sache.“ Aber es reiche nicht, dumme Leute zu zeigen. Sein Credo: „Man muss sie auf schlaue Art dumm aussehen lassen.“ Vor 20 Jahren mit „Ballermann 6“ und der Fortsetzung „Voll normaal“ hätten viele noch die Nase gerümpft. Denn es war eine verrückte Idee, einen fröhlich unterbelichteten Gesellen in den Mittelpunkt zu stellen. Aber: „Wir müssen die Doofheit durchbrechen, mit Charme die gemeinen Seiten zeigen und einen völlig abstrusen Blick auf das Leben wagen.“ Genau das habe den Kultstatus gebracht.
Trotzdem — er wunderte sich, als er kürzlich wieder auf Mallorca war und den Ballermann besuchte. „Gruppen von 15 Touristen sind am Strand vor mir auf die Knie gefallen und haben die alten Sprüche abgefeiert.“ Und er habe damals um jeden einzelnen Satz gekämpft. Ähnlich bei der Komödie „Voll normaal“, in der er „zwei Kreaturen aus dem Sumpf von Köln-Kalk“ vorführt. Ihnen steht das Wasser bis zur Nase und sie leben uns vor, dass sie dennoch glücklich sein können.