Grandioses Weltengericht im FFT Juta

Weltengericht - Die infernalische Kakophonie ist der Höhepunkt des "Requiem" der Schweizer Rock- und Elektronik-Formation Velma im FFT Juta.

<strong>Düsseldorf. Vor den geblendeten Augen tanzen Lichtpunkte, nach dem Höllenlärm von Schlagzeug und E-Gitarre fiept es in den Ohren. Das Herz wummert, Schweiß rinnt den Rücken hinab. Das Weltengericht ist nun mal nichts für schwache Nerven. Die infernalische Kakophonie ist der Höhepunkt des "Requiem" der Schweizer Rock- und Elektronik-Formation Velma im FFT Juta. Introitus, Kyrie, Dies irae - die Musiker verlegen die alte Liturgie in ein Tonstudio von heute. Umgeben von Kabeln, Verstärkern und Scheinwerfern bieten Christophe Jaquet (Gesang), Christian Garcia (Gitarre, Keyboard) und Stéphane Vecchione (Percussion) eine Performance, die unter die Haut geht. Auch dann, wenn sie ruhigere Töne anschlagen. Ebenfalls auf der Bühne: Valérie Liengme als Musikproduzentin hinter der großen Scheibe des Technikraums und Arantxa Martinez als Groupie à la Uschi Obermaier. Martinez’ Winden und Kreischen lässt aber auch an die arme Seele denken, auf die, so der lateinische Text, die ewige Verdammnis wartet. Zum Schluss aber, nach 70 Minuten, flüstert eine Stimme wie erlöst: "Domine Jesu Christe".

Alles andere als brav-langweilig ist das Velma-Requiem aber auch nicht platt-blasphemisch. Es ist eine grandios-ungewöhnliche Beschäftigung mit einem Thema, das jeden betrifft: der Tod. bos

Velma: "Requiem", FFT Juta, Kasernenstr. 6, heute, 20 Uhr. Karten gibt es unter Telefon 0211/87678718.

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