Goethe ist der Erfolgsgarant

Ein Drittel aller Besucher sind Touristen. Jetzt bringt eine neue Schau Farbe ins Museum.

Düsseldorf. Farben spielen im Goethe-Museum eine große Rolle. Keine der Wände im Schloss Jägerhof an der Jacobistraße ist einfach nur weiß, sie sind grün, blau oder gelb. Denn über Farben machte sich Johann Wolfgang von Goethe viele Gedanken, die auch in seinem Werk „Zur Farbenlehre“ festhielt. „Gelb war ihm besonders wichtig“, sagt Künstlerin Gina Rosa. „Es war für ihn gleichbedeutend mit der Sonne, die das Leben erst ermöglicht.“ Darum heißt ihre Ausstellung, die ab Sonntag im (gelben) Weimarer Saal zu sehen ist, auch „Am Anfang war Gelb“. Drei der sieben Gemälde hat Rosa extra für die Ausstellung angefertigt.

Doch es sind nicht nur Farbspiele, die Besucher aus aller Welt ins Goethe-Muesum locken: Rund 50 000 Objekte umfasst die Sammlung, von der nur etwa 1000 Exponate in der Dauerausstellung zu sehen sind. Was nicht heißt, dass sie übrigen Stücke hinter den Kulissen verstauben: „In der Regel zeigen wir pro Jahr zwei wissenschaftliche Ausstellungen“, sagt Volkmar Hansen, Leiter des Museums. So gab es 2010 eine Ausstellung zu „Fausts Walpurgisnacht“, in diesem Sommer war „Verlobung und Hochzeit im Goethe-Umkreis“ ein Thema. Andere Stücke gehen als Leihgaben ins Ausland. „Wir haben schon ganze Ausstellungen verliehen“, sagt Hansen.

Überhaupt ist der Austausch mit nationalen und internationalen Museen und Instituten enorm. Beinahe jeden Monat gibt es Vorträge von Gästen aus dem In- und Ausland, zudem sind Volkmar Hansen und Heike Spies, stellvertretende Direktorin des Goethe-Museums, an vielen Einrichtungen gefragte Redner.

Denn auch knapp 180 Jahre nach seinem Tod fasziniert Goethe immer noch die Menschen in aller Welt: „Im letzte Jahr hatten wir 16 000 Besucher, etwa ein Drittel waren Touristen“, sagt Spies. „Am längsten stehen die Menschen vor den Autographen und Manuskripten, Goethes authentischen Fingerabdrücken.“

Am Sonntag feiert das Museum mit seinem traditionellen Sommerfest im Garten des Schloss Jägerhof den Geburtstag des Dichters. Neben Vorträgen und Diskussionen gibt es Musik und Wein, rund 300 Besucher werden erwartet. Eingeladen ist jeder, viele Gäste kommen jedes Jahr: „Manche planen sogar ihren Urlaub danach“, sagt Spies. Die Sonne soll zu Goethes 262. Geburtstag jedenfalls scheinen.

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