Kultur Kompakt Führung zu Künstler Franz Monjau im Stadtmuseum

Der Maler wurde vor 75 Jahren im KZ Buchenwald ermordet.

 Im Stadtmuseum erhalten die Besucher Einblicke in das Leben und Werk des Malers Franz Monjau.

Im Stadtmuseum erhalten die Besucher Einblicke in das Leben und Werk des Malers Franz Monjau.

Foto: David Young/Young David (DY)

Anlässlich des 75. Todestags von Franz Monjau (1903 – 1945) beschäftigt sich eine Führung im Stadtmuseum, Berger Allee 2, am Sonntag, 16. Februar, 15 Uhr mit dem Leben und Werk des Malers und Zeichners und gibt dabei auch Einblicke in seinen im Stadtmuseum aufbewahrten Nachlass. Der Rundgang, der im Foyer des Museums startet, wird von Bernd Kreuter geleitet. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.

Monjau gehörte dem „Jungen Rheinland“ an

Am 28. Februar 1945 wurde der Künstler Franz Monjau im Konzentrationslager Buchenwald ermordet. Monjau, 1903 in Köln geboren, hatte in den 1920er Jahren an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert, war Meisterschüler bei Heinrich Nauen und gehörte der Künstlervereinigung „Das Junge Rheinland“ um die Galeristin Johanna Ey an. Nach der Regierungsübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde Monjau wegen seiner Kontakte zur kommunistischen Opposition kurzzeitig inhaftiert und kurz vor Abschluss des Staatsexamens aus seinem Referendariat als Kunstlehrer entlassen. Aufgrund seiner jüdischen Mutter, im Jargon der Nationalsozialisten ein sogenannter „Halbjude“, war es ihm auch verwehrt, als Künstler weiterzuarbeiten.

Zusammen mit seiner Ehefrau Mieke (1903 – 1997) führte Franz Monjau in den folgenden Jahren eine gesellschaftliche Randexistenz, gekennzeichnet von Ausgrenzung und Diskriminierung, aber auch von Solidarität und Selbstbehauptung, in der er im Privaten auch sein künstlerisches Werk fortsetzte.

Im Herbst 1944 versuchte Monjau unterzutauchen, um sich einer drohenden Deportation zu entziehen, wurde aber von einer Nachbarin denunziert. Er wurde verhaftet und in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert.

Seit 1998 pflegt die von seiner Witwe Mieke Monjau gegründete und an das Stadtmuseum angeschlossene Stiftung Monjau/Levin das Andenken des Künstlers.

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