Fröhliches Schneetreiben mitten im Rather Dome

André Rieu versetzt seine 4000 Düsseldorfer Fans am Samstag in eine Traumwelt aus Walzer und großen Gefühlen.

Düsseldorf. Schneetreiben mitten im Rather Dome — so etwas ist nur bei Showgrößen wie André Rieu möglich. Der holländische Geiger machte am Samstagabend Station in Düsseldorf. Pünktlich zum „Schneewalzer“ rieselten weiße Kunstflocken von der Decke und verwandelten einige Besucher in Schneemänner. „Sie wollten da vorne sitzen“, ruft Rieu schadenfroh den Eingeschneiten zu, die sich mühsam die weiße Pracht wieder aus der Kleidung und den Haaren schütteln.

„Das gehört dazu. Da müssen wir woll zu Hause noch mal mit dem Staubsauger ran“, sagt Johan Horstink fröhlich. Mit Freunden ist der Rieu-Fan aus den grenznahen Niederlanden nach Düsseldorf gekommen. Vom Konzert ist er begeistert: „Das ist eine grandiose Show, dafür hat sich die Fahrt gelohnt.“ Im Innenraum sitzen noch seine jungen Landsleute William und Angela Kerstens aus der Nähe von Eindhoven: „Wir sind seit fünf Jahren Fans, die Musik ist einfach schön“, sagt die 30-Jährige.

Besonders aufgeregt ist Marion Schiffer aus Grevenbroich vor ihrem ersten Rieu-Konzert: „Er hat mir in einer schweren Lebensphase geholfen, wieder auf die Füße zu kommen. Ich lag nach einem schweren Unfall auf der Intensivstation. Meine Kinder haben Rieus CDs ins Krankenhaus gebracht und mir vorgespielt. Das hat mir Kraft gegeben“, sagt die 58-Jährige, die den Star bislang nur aus dem Fernsehen kennt.

Beim fünfjährigen Robin aus Oberhausen heißt der Niederländer einfach nur „Der Geiger“. „Ich mag seine Musik sehr gerne und übe fleißig in der Musikschule, dass ich das auch mal kann“, verspricht einer der jüngsten Fans im Dome.

Als Geschenk hat das Konzert, das sich als perfekt inszenierte Show präsentiert, in Düsseldorf auch Konjunktur: „Ich habe die Karte meinem Mann zu Weihnachten geschenkt, der mag André Rieu sehr“, berichtet Jens Biamk (39), der sich für den Abend mit Fliege und dunklem Sakko richtig herausgeputzt hat. Für seinen Mann Thomas Haupts ist der Abend auch etwas Besonderes: „Es ist toll zu sehen, wie ein Mensch die Massen bewegt und gute Stimmung verbreitet“, sagt der Düsseldorfer.

Mit seiner Großmutter ist Peter Gielberg in den Dome gekommen, auch wenn der 28-Jährige sonst eher Jazz und elektronische Musik hört. „Ich bin offen für das, was kommt. Die Karten habe ich meiner Großmutter zum 80. Geburtstag geschenkt“, sagt der Düsseldorfer. Seine Frau begleitet Franz-Detlef Lennackers „Ich bin kein Fan von Rieu, man musste mich aber auch nicht zwingen heute Abend mitzugehen. Sonst höre ich eher Musik der 60er und 70er Jahre“, verrät der 60-Jährige.

In der Halle verwandelt sich Düsseldorf in eine Traumwelt, in der große Gefühle das Geschehen bestimmen. So bei der Ballade „Pour Adeline“, die vor einem Sternenhimmel präsentiert wird. Aber auch beswingter Walzer sorgt für gute Stimmung, während Rieu nicht müde wird, die Stadt, in der er zu Gast ist, überschwänglich zu loben. „Ich habe mich das ganze Jahr schon auf dieses Konzert gefreut und immer beim Einschlafen an Düsseldorf gedacht“, sagt der Geiger schmunzelnd.

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