Figuren aus Papier erobern die Bühne

Papiertheater: Peter Schauerte präsentiert im Theatermuseum die populäre Kunstform des 19. Jahrhunderts.

Düsseldorf. "Das Theater würde ihm gleich in die Augen springen. . .", da war sich Hanno Buddenbrook in seiner weihnachtlichen Bescherungsvorfreude ganz gewiss - und wurde nicht enttäuscht. Was Thomas Mann seinem Alter Ego in den "Buddenbrooks" "andichtet", entsprach durchaus der Realität in den Bürgerstuben des 18., 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts: Kindheitserinnerungen, in deren Mittelpunkt das Puppentheater steht - und das meint im häuslichen Milieu jener Zeit meistens das, was man heute übergreifend Papiertheater nennt. Damals war es üblich, besonders populäre Stücke des damaligen Repertoires auf große Papierbögen zu drucken. Die auf Karton geklebten und ausgeschnittenen Figuren wurden an einem Draht oder Holzstäbchen befestigt und bei den Aufführungen von der Seite oder von oben auf die Bühne geführt.

Das Theatermuseum hat bereits mit zwei großen Ausstellungen diese Theaterform vorgestellt, jetzt ist mit Peter Schauerte und seinem Papiertheater endlich der geeignete Partner gefunden, um den Zuschauern auch das bespielte Theater vorzuführen. Mit Beginn der neuen Spielzeit soll es regelmäßig Aufführungen des Burgtheaters Solingen im Theatermuseum geben. "Wenn es gut läuft, werden wir das über den Dezember hinaus anbieten", sagt Anne Blankenberg, Museumspädagogin.

Termine 17. 8., 16 Uhr: "Die Zahnfee", 19.30 Uhr: "Die Entführung aus dem Serail";13. 9., 15.30 Uhr: "Der gestiefelte Kater", 19.30 Uhr: "Regina"; 24.10., 15.30 Uhr: "Der gestiefelte Kater", 19.30 Uhr: "Die Liebe zu den drei Orangen"; 14.11., 15.30 und 19.30 Uhr: "Die Zauberflöte"; 19.12., 15.30 und 19.30 Uhr: "Ein Weihnachtslied in Prosa".

Karten Infos und Tickets zu allen Aufführungen im Theatermuseum, Jägerhofstraße 1: Tel. 0211/899 61 30.

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