Festival: Der Orient im Rampenlicht

Ab dem 29. Oktober zeigen Künstler aus Kairo und Beirut neue Projekte aus Tanz, Theater, Musik und Bildender Kunst.

Kairo - politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Ägyptens und der arabischen Welt. Beirut - eine pulsierende arabische Metropole mit einer wachsenden Künstlerszene.

Mit der Veranstaltungsreihe "kairobeirut" stellt Düsseldorf, in einem Gemeinschaftsprojekt mit der Stadt Bonn, die künstlerischen Positionen verschiedenster Sparten aus den beiden Metropolen vor.

Die elf teilnehmenden Kulturhäuser, unter anderem FFT, Tanzhaus NRW, Literaturbüro NRW, globalklang, Frischzelle, Filmmuseum, Kunsthalle/KIT und Kunstraum, bieten vom 29.Oktober bis 17. November eine Bühne für zeitgenössische Theater- und Tanzformen, für Bildende Kunst, Musik und Performance.

"Mit der arabischen Welt verbindet uns eine lange Geschichte, die nicht immer nur friedlich war", sagt Projektleiter George Khoury. "Doch welches bessere Mittel als die Kunst gibt es, um Vorurteile zu überwinden?" Das Projekt, das die Reihe "Der neue Orient" aus 2005 fortsetzt, soll zeigen, wie weit die künstlerische Vielfalt über die klischeehafte Vorstellung von "1001 Nacht" hinausgeht.

Zur Einstimmung auf das knapp dreiwöchige Programm laden die Veranstalter am 29. Oktober zur "kairobeirut opening night" ins Tanzhaus NRW. Dort stellen gleich mehrere Künstler ihre Arbeiten vor: der in Kairo lebenden Choreograf Mohamed Shafik das Tanztheaterstück "Witness of the Body", die libanesische Schriftstellerin und Malerin Etel Adnan ihren Roman über den libanesischen Bürgerkrieg "Sitt Marie-Rose" und der libanesische Komponist und Violinist Claude Chalhoub einen Ausschnitt aus seinem Programm "Diwan".

Weitere Höhepunkte von "kairobeirut" sind zwei Vorstellungen der Theaterproduktion mit Muezzins aus Kairo von Stefan Kaegi: "Radio Muezzin" wird am 5. und 6. November im FFT Juta präsentiert. Am 7. und 8. November folgt die Europa-Premiere von "The Assassination of Omar Rajeh" des libanesischen Choreografen Omar Rajeh im Tanzhaus NRW.

Die Musik- und Performancenacht "kairobeirut-express" am 7. November in Tanzhaus, FFT und Zakk bietet Unterhaltung für Nachtaktive - Bus-Shuttle inklusive. "Es ist die perfekte Gelegenheit, viele unterschiedliche Künstler an einem Abend kennenzulernen", sagt Kathrin Tiedemann vom FFT.

Die Ausstellung "embedded realities" (6. bis 22. November im Düsseldorfer Kunstraum) zeigt Arbeiten junger Künstler aus Kairo und Beirut, die das gesellschaftliche Leben im urbanen Kontext ausloten. Ahmed Kamel dokumentiert in seiner Fotoserie "Zuhause" alltägliche Ereignisse der ägyptischen Mittelschicht.

Auch KIT und Kunsthalle sind beteiligt: Sie zeigen in ihrer Reihe "Arabesque" (30. Oktober bis 1. November) im Salon des Amateurs Videoarbeiten. "Wir möchten das Künstlernetz ausbauen", sagt Projektleiter George Khoury.

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