Nazi-Verbrechen : Novemberpogrom: Online gedenken
Plakate rufen Verbrechen vom 9. und 10. November 1938 in Düsseldorf ins Gedächtnis.
(clhö) Wie viele Veranstaltungen beeinflusst Corona auch das zentrale Gedenken an das Pogrom am 9. und 10. November 1938. Unter dem Motto „Düsseldorf erinnert“ haben die Organisatoren Formate aufgelegt, die eine Erinnerung anders ermöglichen und digitale Kanäle bespielen. Außerdem können Bürger aktiv mitwirken.
Zwischen dem 28. Oktober und 16. November sollen verschiedene Aktionen dazu einladen, sich mit den Ereignissen im November 1938 differenziert auseinanderzusetzen. „Plakate mit zwei unterschiedlichen Motiven werden in dieser Zeit auf die Schicksale der Betroffenen aufmerksam machen, die im Stadtgebiet, in Kirchen und in Räumen der Stadtverwaltung zu sehen sind“, erklärt Andrea Ditchen von der Mahn- und Gedenkstätte. Eines davon fasst das Pogrom in Zahlen zusammen: In 24 Stunden gab es 450 Überfälle mit 70 Verletzten und 13 Toten. 80 Frauen und Männer wurden inhaftiert und später ins Konzentrationslager nach Dachau deportiert. Andere Plakate lassen Zeitzeugen zu Wort kommen, die beschreiben, wie sie die Überfälle durch die Nationalsozialisten erlebten.
„Die Plakate sind sowohl online zum Download auf unserer Webseite als auch im Din-A3-Format im Haus der Kirchen, im Maxhaus und in der Mahn- und Gedenkstätte verfügbar“, sagt Ditchen. Sie verbindet dies mit dem Wunsch, dass möglichst viele sie aufhängen, in ihren Geschäften, Restaurants, in Büros oder in ihren Fenstern, um auf die Gräuel der NS-Zeit aufmerksam zu machen.