Museum Kunstpalast Eon steigt aus Finanzierung des Museums Kunstpalast aus - Zukunft ist unklar

Harter Schlag für das Museum Kunstpalast: Der Energieriese Eon beendet nach fast 20 Jahren sein finanzielles Engagement. Wie es weitergehen wird, ist offen.

Der Energiekonzern Eon steigt aus der langjährigen Finanzierung des Düsseldorfer Museums Kunstpalast aus.

Der Energiekonzern Eon steigt aus der langjährigen Finanzierung des Düsseldorfer Museums Kunstpalast aus.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Angesichts seiner angespannten wirtschaftlichen Lage steigt der Energiekonzern Eon aus der langjährigen Finanzierung des Düsseldorfer Museums Kunstpalast aus. Nach rund 20 Jahren werde sich Eon mit Auslaufen des Vertrages Ende 2017 zurückziehen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Hintergrund sei auch der Umzug von Eon nach Essen nach der Aufspaltung des Konzerns. 2018 und 2019 werde Eon den Kunstpalast noch bei zwei größere Ausstellungen unterstützen und wolle so „den Übergang in eine neue Struktur erleichtern“.

Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) sagte, die Stadt wolle nun nach neuen Partnern für das Museum suchen. Ob sie die Finanzierungslücke zumindest zum Teil füllen werde, ließ er offen. „Die Mittel der Stadt sind begrenzt“, sagte er vor Journalisten.

Eon finanziert zusammen mit der Stadt Düsseldorf seit 1998 den Kunstpalast über eine öffentlich-private Partnerschaft, hatte aber sein finanzielles Engagement bereits zurückgefahren. Bis Ende 2017 hat der Konzern dem Haus noch einen jährlichen Betriebskostenzuschuss von 750 000 Euro zugesichert. Das sind etwa sechs Prozent des Etats des Kunstpalasts.

Die Stadt werde jetzt über mögliche Strukturen und geeignete Partner beraten, sagte Geisel. „Grundsätzlich freuen wir uns über jeden, der sagt: Wir wollen einen Beitrag leisten.“ Das Museum Kunstpalast sei ein „Aushängeschild der Kulturmetropole Düsseldorf“ und solle seinen überregionalen Anspruch behalten. Im Kunstpalast hatten in den vergangenen Jahren Ausstellungen vom Altmeister El Greco bis zu modernen Fotokünstlern wie Andreas Gursky oder Wim Wenders teilweise für Publikumsanstürme gesorgt.

Die Vertreter von Eon schieden auch aus der Findungskommission aus, die derzeit einen Nachfolger für den erfolgreichen Direktor Beat Wismer sucht. Dieser bleibt noch bis Herbst 2017 im Amt.

Seit 2013 hatte der ehemalige Eon-Manager Harry Schmitz als kaufmännischer Geschäftsführer einen rigiden Sparkurs im Kunstpalast umgesetzt. Sein Vertrag läuft bis Ende 2019. Vor zwei Jahren hatte Eon ein abstraktes Gemälde von Jackson Pollock aus Unternehmensbesitz für gut acht Millionen Euro versteigern lassen, das bis dahin als bedeutende Dauerleihgabe im Kunstpalast hing.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort