Kunst Eine Party im Ständehaus

Am Wochenende eröffnen im K 21 die Künstlerräume bei freiem Eintritt. Leunora Salihu bespielt die Bel Etage.

Kunst: Eine Party im Ständehaus
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Am Samstag wird eine Nacht lang ab 20.30 Uhr in K 21 geschwooft, zur Eröffnung der neuen Künstlerräume im ehemaligen Ständehaus. Auf drei Etagen winken Malerei, Skulptur, Film und Rauminstallationen. Ab 22.30 Uhr ist Tanz- und Partystimmung. Und am Sonntag gibt es dank der Sparda-Bank West von 11 bis 18 Uhr im gesamten Haus freien Eintritt.

Einen besonderen Platz erhält Leunora Salihu (39), Meisterschülerin von Tony Cragg. Die Bildhauerin, die in den letzten Jahren mit Stipendien und Förderpreisen überschüttet wurde, darf die Bel Etage bespielen. Schon im Herzliya Museum of Contemporary Art zeigte sie ihr leichtgewichtiges Boot aus Holz, das nun an dünnen Seilen von der Decke im großen Saal hängt. Der Schiffskörper ist aus Tischlerplatten im Innern und Biegeholz an den Außenwänden zusammengesetzt und verschraubt. Aber es könnte nicht schwimmen, denn es hat einen kreisrunden Ausstieg zu einer Leiter, die bis zum Boden führt. Und eine Treppe mit ihrer ovalen Kurve endet gleichfalls nirgendwo.

Eigens für den schönsten Raum im ehemaligen Ständehaus hat sie „Urknall“ entworfen. Die Form erinnert an eine überdimensionale Hantel, nur geht es hier nicht ums Gewichtheben, sondern um die Spannung zweier Formen.

Die eine Form ist mit Multiplexplatten verschalt und wirkt dunkel, die andere zeigt die unverkleidete, scheinbar leichtgewichtige Struktur. Der Dialog der Kräfte ereignet sich in der Mitte, wo die disparaten Teile aufeinanderstoßen. Das Tageslicht flutet in den Raum und umspielt die Skulpturen.

Aber auch die übrigen Künstlerräume lohnen den Besuch. Ulla von Brandenburg spielt mit ihren Vorhängen. Sie sind gewaltig, aber sie geben nichts frei. Hinter jedem Vorhang kommt ein neues Tuch, wechselnd in der Farbe sowie in der Vor- und Rückseite.

Dank einer Behandlung mit Chlor sind einige Partien ausgebleicht, das Ganze wirkt wie kostbare abstrakte Malerei. Wer will, kann sich dahinter verstecken oder sein eigenes Theater spielen.

Alexandra Bircken baut Motorräder um, so dass sie zwar martialisch wirken, jedoch defekt sind. Pamela Rosenkranz taucht ihren „Therapie-Raum“ in extrem starke LED-Lichtstreifen, so dass es dem Besucher vor den Augen schwimmt.

Eva Kotatkova zeigt ihre surrealen Objekte, die zuletzt in Hans Lange zu sehen waren. Und schließlich lässt Inge Mahn, ehemals Meisterschülerin unter Joseph Beuys und emeritierte Professorin in Stuttgart und Berlin, einen immensen weißen Gipsball an Drähten balancieren.

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