Ein Spiel mit Text und Tango

Hannes Jaenicke verspricht für seinen Abend „Tango e Poesia“ im Savoy Theater „Humor, Sehnsucht und Melancholie“.

Düsseldorf. Der Tanz trifft sich mit der Weltliteratur, und sie vereinen sich in Sachen Liebe. Tango, die passende Musik, und der Schauspieler Hannes Jaenicke sind Teil des Abends "Tango e Poesia", der am 25. März im Savoy Theater zu sehen sein wird. Tango stehe in den europäischen Köpfen für Wehmut, Melancholie und Sinnlichkeit, sagt Jaenicke. Für Sehnsucht, Verführung, Leidenschaft, Erotik und Schmerz. Und genau diesen Facettenreichtum möchte er mit "Tango e Poesia" auf der Bühne auch abbilden.

Hannes Jaenicke wird die passende Literatur rezitieren, Liebes-Texte, während ein professionelles Tanzpaar auf der Bühne einen Tango hinlegt und musikalisch begleitet wird. "Wir haben uns vier Monate durch die Literatur gewühlt, und was ich da entdeckt habe, war ganz wunderbar", sagt Jaenicke. Hofmannsthal sei "phänomenal gut", Kaleko "einfach der Wahnsinn" und Kästner eine wahre Überraschung an "Humor, Sehnsucht und Melancholie". Klar, dass auch diese Mischung Teil des Abends werden musste.

Trotz der großen Schriftsteller-Namen und der Kombination aus Tanz, Text und Musik, die eine leichte Reizüberflutung bedeuten könnte: "Der Abend soll nichts Hyperintelektuelles werden. Es gibt nur eine Bar, einen Tisch, eine Tanzfläche, alles sehr spartanisch aber heimelig eingerichtet, fast intim.

Die Aufführung wird gut konsumierbar sein." Für den Abend, dessen Verbindung von Text und Musik bereits auf CD erschienen ist, "hat sich Andreas Lucas 150 Jahre Tango reingezogen". Durchkomponiert soll es sein, wie ein Soundtrack. Jaenicke hat deshalb die Texte erst im Nachhinein auf die Musik abgestimmt. Zugute kommt ihm dabei nicht nur seine schauspielerische Erfahrung, sondern auch sein Mitwirken an zahlreichen Hörspielen und -büchern.

Seine eigene Leistung bei "Tango e Poesia" stuft Jaenicke allerdings eher gering ein. "Ich mache das, was ich kann, rezitieren, den Rest machen Brecht, Kästner, Neruda und all die anderen."

Das Zusammenspiel zwischen Tango-Tanz, Musik und Poesie sei schon eine Herausforderung, aber irgendwie auch einfacher als allein auf der Bühne zu stehen und die Leute für Nietzsche begeistern zu wollen. Tanzen wird er allerdings nicht. "Ich habe mal brav in der Tanzschule den Grundschritt gelernt. Mit argentinischem Tango hat das aber nichts zu tun."

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