Kunst Stoschek schwärmt von Düsseldorf

Die Sammlerin Julia Stoschek weiß, was sie will. Als sie 2004 das Gebäude an der Schanzenstraße in Oberkassel entdeckte, setzte sie alle Hebel in Bewegung, mit dem Kauf auch die geplante Bebauung im Belsenpark zu korrigieren.

Andernfalls werde sie Düsseldorf verlassen. Sie erhielt, was sie wollte, und blieb. Ihr Gegenüber ist umgebaut. 2007 wurde Einweihung gefeiert.

Inzwischen lebt sie in Berlin, hat mit dem Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer SE einen gemeinsamen Sohn und einen gemieteten Zweitsitz ihrer Sammlung an der Leipziger Straße. Die Immobilie gehört der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die den Komplex sanieren und renovieren will. Wegen der Stoschek Collection wäre das nicht nötig, zumal die Sammlerin selbst viel Geld in diese Räume gesteckt hat. Der Mietvertrag läuft Ende 2022 aus, Auszug und Mieterhöhung drohen.

In einem Kurzvideo mit Mike Litt für „Alle Rhein“ schwärmt sie von Düsseldorf, der Kunstakademie und den Rheinbrücken. Das aber interpretieren verschiedene Medien falsch, die nun glauben, Julia Stoschek ziehe ihr Privatmuseum aus Berlin ab. Die WZ fragte nach und erhielt eine taktische Antwort. Es gebe Überlegungen, Berlin zu verlassen, aber auch „einige weitere entscheidende Gespräche“. Möglicherweise lenkt Berlin nach dem Abgang der Sammlungen Flick und Olbricht ein, zumal Stoschek den Berlinern erst noch die Bandbreite ihrer Sammlung deutlich machen will.

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