Porträt : Ehrung für den Mann hinter dem IDO-Festival
Düsseldorf Herbert H. Ludwig, ein unermüdlicher Kämpfer für Orgelkultur, erhält nun den Verdienstorden des Landes NRW.
Dass das Internationale Düsseldorfer Orgelfestival (kurz und bündig unter dem Kosenamen IDO-Festival) jährlich über 10 000 Menschen die Vielfalt dessen, was Orgelmusik heute ist, auf bestechend bunte Weise präsentieren kann, haben wir wohl einem besonderen Umstand zu verdanken. Dieser soll sich vor vielen Jahren in Mülheim an der Ruhr zugetragen haben. Der Junge, 1935 geborene, Herbert H. Ludwig hört dort das Orgelspiel Siegfried Redas und ist von dem Klang der Königin der Instrumente derart angetan, dass sich diese Liebe über die Jahre zu einer großen Passion entwickeln wird.
Herbert H. Ludwig, heute ein Name in Düsseldorf, der als Initiator, Hauptsponsor und Intendant des IDO-Festvals engstens mit hiesiger Orgelkultur verbunden ist, ist indes von Hause aus Diplom-Ingenieur, war im Materialmanagement tätig. Er kommt also eigentlich aus einer ganz anderen Welt. Doch Musik war von Anfang an seine Leidenschaft. „Wenngleich ich zu meinem Leidwesen nicht Klavier spiele. Aber dies hängt mit der Nachkriegszeit zusammen, denn die Möglichkeiten sich das Klavierspielen anzueignen waren doch sehr begrenzt“, erzählt er uns.
Doch seine Freude am Orgelklang verstärkte sich immer mehr, nicht zuletzt, als er sich 1975 in Düsseldorf selbständig gemacht hatte und mit der hiesigen Orgel-Szene in Berührung kam. Seine Bekanntschaft zu Oskar Gottlieb Blarr habe seine Beziehung zur Orgel noch mehr verstärkt, sagt Ludwig. So verwundert es nicht, dass er einige Jahre zunächst gemeinsam mit Blarr im Vorstand des Freundeskreises Musik Neanderkirche war; doch dort konnte er nicht genug für die Popularisierung von Orgelmusik bewegen, wie er uns schildert. Und eben jene Idee, Orgelmusik nicht nur für ein spezialisiertes Publikum, sondern für Menschen allen Geschmacks interessant zu machen, ließ ihn nicht los. Daher gründete er einen neuen Verein Psallite Cantate („Spielt und singt“) an der Friedenskirche.