Tonhalle : Arash Rokni überzeugt als Poet am Klavier
Düsseldorf Der junge Pianist aus Teheran spielte in der Tonhalle und überzeugte sein Publikum.
Sein Klavierspiel klingt eloquent. Er hat viel zu erzählen: Mal ist er feinsinniger Poet, mal ein leidenschaftlicher Redner, mal stellt er Fragen, mal plaudert er charmant. Er kann auch jemandem mit Nachdruck die Meinung sagen. Die Rede ist von Arash Rokni, einem in Teheran geborenen 26-jährigen Iraner, der durch seine Eltern früh an die Musik herangeführt wurde, ernsthaft aber erst im Alter von15 Jahren Klavier spielen lernte.
Professionell begann er in Armenien Klavier zu studieren, wechselte dann an die Musikhochschule Leipzig und führte danach sein Studium an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln fort. Sein Medium ist das Klavier, sein Sprachorgan sind die Finger. Wie er mit gekonnter statischer Fingertechnik die Tonfiguren zeichnet, mit feinem Anschlag Klangfarben malt, mit Leichtigkeit Verzierungen und Läufe gestaltet, all das unterstreicht die Vielseitigkeit seines Spiels, seiner Ausbildung und seines Talents.
Ob in Bachs selten gespielter„Suite f-Moll“ BWV 823 oder in dessen „Aria variata a-Moll“ BWV 989, in Schönbergs Suite für Klavier op.25 oder in Rameaus komplett aufgeführtem „Premier livre de pièces de clavecin“ – in jeder Situation erzählt der junge Pianist in Tönen, was zu sagen ist.