Gitarrenduo „Wir lassen uns nicht nur auf die Klassik festlegen“

Düsseldorf · Das Düsseldorfer Gitarrenduo TwoFourTwelve spielt sein Weihnachtskonzert am Samstag im Medici Hotel.

 Seit 2011 sind Aleks Vidojevic (l.) und Martin Zimny als Duo TwoFourTwelve internatinonal erfolgreich. Nun haben die beiden Wahl-Düsseldorfer ihre erste CD veröffentlicht.

Seit 2011 sind Aleks Vidojevic (l.) und Martin Zimny als Duo TwoFourTwelve internatinonal erfolgreich. Nun haben die beiden Wahl-Düsseldorfer ihre erste CD veröffentlicht.

Foto: ja/Hötzendorfer

Studiert haben Martin Zimny und Aleksandar Vidojevic klassische Gitarre an der Robert-Schumann-Musikhochschule. Als Duo TwoFourTwelve sind die beiden Wahl-Düsseldorfer seit 2011 international erfolgreich auf Konzerttourneen unterwegs. Nun haben sie ihr Debüt-Album „Two Guitars, Four Hands, Twelve Strings“ veröffentlicht, das sie am Samstag (7. Dezember) im Hotel Medici bei ihrem traditionellen Weihnachtskonzert mit Streichquartett und Special Guest Barry L’Affair vorstellen werden. Vorab plauderten die Gitarristen über Namensfindung, die Grenzen der Klassik und Ausflüge in die Popmusik.

Sie haben sich während des Studiums kennengelernt?

Aleks Vidojevic: Um ehrlich zu sein, wir waren nicht von Anfang an die besten Freunde. Im ersten Semester war ich wohl eine ziemliche Nervensäge. Ich war total überzeugt von mir und sicher, was die anderen da machen, kann ich auch, aber doppelt so schnell.

Martin Zimny: Oh Mann, Aleks war so anstrengend (rollt gespielt genervt die Augen). Aber irgendwann kamen wir ins Gespräch über einen Gitarrenwettbewerb in Belgrad. Keiner von uns wollte da alleine hinfahren. Dazu muss man wissen, dass Düsseldorf international einen sehr guten Ruf genießt, wenn es um die Gitarrenausbildung geht. Wir spielen da gewissermaßen in der Formel Eins der Musik. Hingefahren sind wir daher eigentlich als Konkurrenten, als Freunde kamen wir zurück.

War es denn gleich klar, dass Sie als Duo zusammenarbeiten würden?

Zimny: Es hat tatsächlich erst einmal lose angefangen. Damals noch ohne einen gemeinsamen Namen. Der kam dann aber fast genau ein Jahr später.

Vidojevic: Als wir unsere erste Tour gemacht haben. Plötzlich ging es  Schlag auf Schlag und wir haben vor 4000 Leuten gespielt. Einen Monat vor diesem Auftritt bekamen wir einen Anruf vom Veranstalter, der nach dem Namen unseres Duos gefragt hat, um ihn auf die Plakate zu drucken. Da wurde uns erst klar, Mensch – wir müssen uns schnellstens was überlegen.

War es schwer, was Passendes zu finden?

Vidojevic: Wir haben uns eine Woche eingeschlossen und ganz ehrlich, das Schwierigste war nicht das Repertoire zusammenzustellen, sondern tatsächlich einen passenden Namen zu finden.

Zimny: Damit definiert man sich ja und wenn es gut läuft, wird er zur Marke. Wir wollten nicht als Düsseldorfer Gitarrenduo Vidojevic & Zimny bekannt sein, zumal unsere Nachnamen nicht so leicht von der Zunge gehen.

Es wurde TwoFourTwelve. Was verbirgt sich hinter dem Namen, der gleichzeitig Titel Ihres Debütalbums ist?

Vidojevic: Die englischen Zahlen Two (Zwei), Four (Vier) und Twelve (Zwölf) bringen auf den Punkt, was wir sind: zwei Gitarren, vier Hände und zwölf Saiten. Wir wollten unser Debüt als Chance nutzen, das zu erklären.

Sie haben beide klassische Gitarre studiert, lassen aber auch andere Stilelemente in Ihre Kompositionen mit einfließen. Crossover nennt das die Fachpresse. War es Ihnen wichtig, die engen Grenzen der Klassik aufzubrechen?

Vidojevic: Der Begriff Crossover fasst es meiner Meinung nach sehr gut zusammen. Denn es ist nicht so einfach zu definieren, was wir machen. Zwar spielen wir nach wie vor klassische Gitarre. Aber wir wollen uns nicht nur auf die Klassik festlegen. Wir komponieren unsere Stücke selbst. Dabei haben wir Bilder im Kopf und erzählen mit unserer Musik die Geschichte dazu.

Zimny: Das Schöne daran ist, da wir instrumental bleiben, gibt es keine Vorgaben und Einflüsse durch Texte, wie der Zuhörer die Stücke hört und interpretiert.

Grenzen überschreitend ist auch Ihre Zusammenarbeit mit Barry L’Affair, der eindeutig eher im souligen Pop unterwegs ist. Da habe ich Sie kürzlich auch mal mit E-Gitarren auf der Bühne stehen sehen.

Vidojevic: Ein Freund hat uns miteinander bekannt gemacht. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und uns gegenseitig auf Konzerten besucht. Irgendwann meinte Barry, habt ihr nicht Lust, mit zu mir auf die Bühne zu kommen. Für uns war klar, wir nehmen keine klassischen Gitarren, aber akustische. Das hat so großen Spaß gemacht, dass wir bei einem Auftritt in Berlin dann auch mal E-Gitarren gespielt haben.

Sie sind inzwischen ein fester Teil in Barry L’Affairs Band. Wie geht es weiter mit TwoFourTwelve?

Vidojevic: Beide Projekte schließen sich gegenseitig nicht aus. Das ist das Schöne daran. Mit TwoFourTwelve machen wir unser ganz eigenes Ding und gleichzeitig können wir mit Barry auch eine ganz andere Art Musik machen.


TwoFourTwelve spielen ihr Weihnachts- und Record-Release-Konzert mit Special-Guest Barry L’Affair am Samstag (7. Dezember) im Living Hotel Medici, Mühlenstr. 31, Beginn: 19 Uhr – Resttickets an der Abendkasse.

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