Kunstakademie Werkstattleiter der Kunstakademie zeigen eigene Werke

Düsseldorf · Zur Vernissage am Donnerstag wird auch Akademie-Rektor Karl-Heinz Petzinka in der Ausstellung erwartet.

 Die Werkstattleiter Bernhard Kucken, Herbert Willelms, Lothar Krüll, Matthias Neuenhofer und Axel Kreiser (von links) stellen an der Birkenstraße ab Donnerstag aus.

Die Werkstattleiter Bernhard Kucken, Herbert Willelms, Lothar Krüll, Matthias Neuenhofer und Axel Kreiser (von links) stellen an der Birkenstraße ab Donnerstag aus.

Foto: Helga Meister

Am Donnerstag ist ab 18.30 Uhr großer Bahnhof im Bronner-Karree an der Birkenstraße 47a. Fünf Werkstattleiter der Kunstakademie helfen ausnahmsweise keinen Studenten auf die Sprünge, sondern stellen selbst in den Räumen des BBK aus. Rektor Karl-Heinz Petzinka führt höchstpersönlich in die Schau ein. Grußworte gibt es von BBK-Chefin Gabriele Weide, Bürgermeister Friedrich Conzen und Sammler Gil Bronner.

Die Ausstellung hat den verquasten Titel „Sokratische Körper“. Sokratisch meint laut Wikipedia einerseits, dass etwas abgeklärt und weise ist. Andererseits verweist es auf die Lehre des Sokrates, der durch geschicktes Fragen den Schüler seine Einsichten selbst finden lässt. Nach dieser Methode handeln offensichtlich auch die Werkstattleiter. Es macht allerdings wenig Sinn, ihre pädagogische Methode auf das eigene Werk zu beziehen.

Die Objekte von Axel Kreiser sind überraschend neu. Der Meisterschüler von Tony Cragg leitet seit 2009 die Metallbildnerei als Nachfolger von Dirk Gottfried. Er führt als Metallbaumeister und Metallbildhauer eine Manufaktur für Metallbau und Möbel in Köln. In der aktuellen Schau beweist er, was man mit verzinkten Allzweck-Rohren alles machen kann. Sein Stilprinzip leitet er von Auguste Rodin ab, wonach eine Skulptur konvex und konkav, erhaben oder vertieft sein kann. Kreiser schneidet silbrig-glänzende Rohre in Teile und fügt sie gekonnt zur neuen Einheit zusammen.

Kollege im „Steinhaus“ neben der Pfandleihe ist Lothar Krüll. Er leitet mit Andreas Bee die Kunststoff-Abteilung. In seinen eigenen Arbeiten benutzt er Paraffin oder, wie jetzt,  einen alten Grabstein aus Marmor, um ihn in zwei Milchflaschen mit Schraubverschluss zu verwandeln.  Der Pfiff liegt in der zweigeteilten Form. Dabei wirkt der Schraubverschluss wie eine Luftzeichnung aus Metall. Den Stein  vererbte ihm sein Vorgänger Kurt Räder bei dessen Pensionierung.

Ein ehemaliger Cragg-Schüler ist  auch Herbert Willems. Sein Geschenkkorb mit Steinen und Ästen ist eine Hommage an den Vater zum 95. Geburtstag. Die Familie lebte unweit vom Flughafen in Weeze, wo in der Heidelandschaft dünne Birkenstämmen wuchsen.

Jugendliche pflegten die Eichhörnchen auf die Bäume zu treiben, die Bäume zu schütteln, und die Tiere beim Runterfallen einzufangen. Eindeutig lässt sich allerdings nicht von der Erzählung auf die Arbeit schließen. Willems will zur Eröffnung auch einen Bronzebaum hinstellen.

Bernhard Kucken, der jüngst mit seiner steinernen Maria Furore gemacht hat, bleibt bei der Figur in Gips, Acristall und Holz. Diesmal sind es Grazien, die einander berühren und deren Körper ineinander übergehen. Matthias Neuenhofer, Fachmann für Video und Computer, nimmt mit einer Säule im Raum vorlieb, um darauf seinen 3D-Scan vom eigenen Kopf zu projizieren. Der projizierte Körper wirkt, als stecke er in der Säule drin. So verschränken sich bei ihm Skulptur und virtuelle Kunst.

Bis 23. Juni, Freitag, Samstag, Sonntag 15 - 18 Uhr. Zur Vernissage, 14 Uhr, Künstlergespräch mit Robert Fleck.

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