Kultur Kompakt Malkasten-Fest mit handfester Überraschung

Düsseldorf · Nach dem Krach im Künstlerverein will sich die Gerda Henkel-Stiftung zurückziehen.

 Das Sommerfest im Malkasten fand unter regendichten Planen statt.

Das Sommerfest im Malkasten fand unter regendichten Planen statt.

Foto: ja/Meister

Das Sommerfest im Malkasten ist beliebt. Viele Künstlerfreunde kamen auch diesmal und feierten unter regendichten Zeltplanen im Garten. Das Fest wird von Künstlerverein, Kunsthalle und Kunstpalast organisiert. Museumschef Felix Krämer brachte seine Foto-Kuratorin Linda Conze mit. Es fehlten jedoch seine Partner. Kunsthallenchef Gregor Jansen und die Leiterin des KIT, Gertrud Peters, glänzten durch Abwesenheit. Beide hatten ihre Namen auf jene Liste gesetzt, in der Hunderte von Künstlern für den Erhalt des Parkhauses und gegen neue Annexbauten stimmten. Sie scheinen ihr Ziel erreicht zu haben, denn die Turbulenzen zwischen Malkastenchef Robert Hartmann, seinen standfesten Freunden und der Avantgarde führen zu einer Wende.

Wie berichtet wollte die Gerda-Henkel-Stiftung das Herz‘sche Haus sanieren und für 50 Jahre übernehmen. Unabhängig davon versprach die Stifterin und Henkel-Nachfahrin dem Verein eine Million Euro, um die Annex-Bauten zu ersetzen. Nach der dramatischen Sondersitzung des Vereins, die zu einem handfesten Krach um Neu- und Altbauten führte, zog sie diese Summe zurück. Damit könnten die Annex-Bauten stehen bleiben und nur saniert werden.

Malkastenchef Robert Hartmann sprach beim Fest von Goethe und Jacobi, aber nicht von den Problemen. Verbissen meinte er: „Was beschlossen ist, ist beschlossen.“ Zur Millionenspende wollte er sich nicht äußern. Deutlicher wurde Wirtschaftsbeirat Manfred Morgenstern: „Alles ist unklar. Das Projekt mit der Henkel-Stiftung hängt am seidenen Faden.“

Ein Gutes hatte die Debatte dennoch: Viele Gäste besuchten erstmals die Annexbauten und schauten sich im Parkhaus um. Sie waren enttäuscht über die bescheidenen Räume, die so viel Wirbel verursacht hatten. Aber eben um diese Bescheidenheit geht es vielen Künstlern. Sie wollen keine neue, weiße Pracht. H. M.

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