Halle an der Siegburger Straße Joe Bonamassa hat das Feeling für den Blues

Düsseldorf. · Ein starker Auftritt des Musikers in der Halle an der Siegburger Straße.

 Musiker Joe Bonamassa spielte in der Halle an der Siegburger Straße.

Musiker Joe Bonamassa spielte in der Halle an der Siegburger Straße.

Foto: ja/Marty Moffatt

Ein Mann vieler Worte ist Joe Bonamassa nicht gerade. Der Gitarrist aus New Hartford/New York kam am Dienstagabend in der Halle an der Siegburger Straße ganz unspektakulär auf die Bühne. Gleich vom ersten Moment an gab es dann für eine gute halbe Stunde kräftig was auf die Ohren. Temporeicher erdiger Blues-Rock mit ausgedehnten Soli, von den Fans jedes Mal gefeiert.

Zu Beginn ging Bonamassas ausdrucksstarke Stimme im Soundbrei ein wenig unter. Das gab sich aber mit der Zeit. Besonders bei den ruhigen Blues-Nummern zeigte sich, dass der am 8. Mai 42 Jahre alt gewordene Musiker und Songschreiber nicht nur flink auf dem Griffbrett unterwegs ist, sondern auch dem Blues in passender Stimmlage das nötige Feeling verleiht. Nach rund einer Stunde begrüßte Bonamassa dann doch noch sein Publikum, verriet, dass Band und Crew am Tag zuvor frei hatten und Düsseldorf unsicher gemacht haben. Kurz noch die siebenköpfige Begleitband vorgestellt und schon war der Gitarrist wieder ganz in seinem Element, heizte mit seiner Bläsersektion und den beiden stimmgewaltigen Background-Sängerinnen dem Saal mit bluesigen Grooves kräftig ein.

Bonamassas ausgedehnte, lässig und unaufgeregt gespielte Soli verwiesen so manchen Möchtegerngitarristen auf die Plätze, der ein virtuoses Solo mit dem Quälen der Saiten in höchsten Tonlagen verwechselt. Der US-Amerikaner erinnert in seiner Interpretation des Blues manchmal an den 2011 verstorbenen Gary Moore, besonders bei den langsamen Nummern.

Mit seinen exzellenten Begleitmusikern im Rücken, spielte sich Joe Bonamassa unter anderem durch die Songs von seinem 2018er „Redemption“ Album. Besonders Keyboarder Reese Waynes gab der Mann mit Sonnenbrille viel Raum für Improvisationen und setzte damit einen gelungenen Kontrapunkt zu seinem eigenen Spiel. Keine Frage, Bonamassa hat den Blues wirklich drauf.

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