Die Kümmerer der Kultur

Es gibt viele Leuchttürme in der Kulturmetropole Düsseldorf. Das Ballett und die Sammlungen der Landesgalerie gehören ebenso dazu wie die breite Palette der Kunst- und Literaturmuseen. Für eine Stadt mit 600 000 Einwohnern ist das viel.

Düsseldorf muss sich vor der Konkurrenz wie Essen oder Köln, auch wenn die mehr in die Kultur investiert, nicht verstecken. Aber die Ampel will mehr. Sie möchte die freie Szene an die Hand nehmen und ihr Dienstleistungen anbieten.

Sie sollte jedoch wissen: Wer in Düsseldorf ein großer Künstler wurde, hat nie eine Kulturförderung in Anspruch genommen. Im Gegenteil, Thomas Schütte bastelte so lange mit seinem Männchen im Matsch, bis aus seinen Fehlern große Kunst wurde. Katharina Fritsch, Tony Cragg oder Andreas Gursky verdanken ihr Fortkommen der Offenheit dieser Stadt, aber nicht deren praktischen Hilfen. Die Kulturpolitiker benehmen sich neuerdings jedoch wie Kümmerer. Bei Hausmeistern kannte man früher diesen Job. Aber ob Künstler eine Servicestelle brauchen, ist fraglich. Sie kennen das Internet jedenfalls besser als Politiker.

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