Kultur Kompakt Ein Scherbenhaufen für das Hetjens-Museum

Düsseldorf · Höings Werk fasziniert in der „Großen“.

 Beate Höings Scherbenhaufen aus der „Grossen“ geht ins Pöttemuseum.

Beate Höings Scherbenhaufen aus der „Grossen“ geht ins Pöttemuseum.

Foto: Helga Meister

Ein Scherbenhaufen aus unzähligen Porzellanstücken liegt großen Raum des Kunstpalastes. Er bilden eine Attraktion, dieser Haufen voller Nippes. Ein Konzentrat unzähliger Trödelmärkte. Darunter befinden sich Omas gute Stücke aus den Glasschrank, Muster und Ornamente aus vergangenen Zeiten. Farbiges und Weißes. Falsche Zwiebelmuster, aber auch echte Delfter Vasen. „Let’s Play“ heißt der Haufen. Und das Tolle daran ist, dass ihn das Hetjens-Museum kaufte. 8.600 Euro war er der Museumschefin Daniela Antonin wert.

Über acht Jahre hat Beate Höing aus Coesfeld daran gearbeitet, oder genauer gesagt, gesammelt. Immer wieder erstand sie einzelne Stücke. Sie waren ganz, wenn sie sie kaufte. Anschließend zerdepperte sie sie, denn sie arbeitet damit auch in ihren eigenen Werken, indem sie aus Alt und Neu ihre Kunst herstellt. Das Collagieren ist nicht so einfach, denn die gekauften Stücke sind schon gebrannt, die eigenen Tonarbeiten schrumpfen beim Brennen. Dadurch ist es auch für sie eine Überraschung und eine Neugierde, mit dem Haufen zu spielen, ihn zu betrachten und  neue Dinge zu entdecken. Übrigens: Auch Bambi- und Marienfiguren sowie Figürchen aus dem Setzkasten sind darunter. Ein ganzes Zeitalter der Porzellangeschichte feiert Auferstehung.

Der Scherbenhaufen war übrigens schon im letzten Jahr in Göteborg ausgestellt. Auch damals interessierte sich ein Museum dafür. Aber dort schreckte man vor dem Saubermachen zurück. Das ist in Düsseldorf ganz offensichtlich nicht der Fall.

Die Große im Ehrenhof kann noch bis 4. August besucht werden.

www.diegrosse.de

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