Kultur Die Erfolgsgeschichte vom improvisierten Theater

Düsseldorf · Das zehnte Impro-Festival steht bevor.

 Die Gruppe „Phönixallee“ veranstaltet das Festival.

Die Gruppe „Phönixallee“ veranstaltet das Festival.

Foto: Michael Jaeger

„Bei uns kann jeder mitmachen“, sagen Christina Arnold, Tobias Reitz, Cornelia Weber — eine Theaterpädagogin, ein Schlagertexter und eine Hauptkommissarin. Die drei spielen auf der Bühne Szenen auf Zuruf aus dem Publikum. Manchmal ganz schön quirlige und schräge. Witz, Esprit und lauter unvorhergesehene Dinge können geschehen und bringen Publikum und Darsteller zum Lachen. Die Truppe, die seit zehn Jahren unter dem Namen „Phönixallee“ in Düsseldorf und Umgebung auftritt, hat sich einen Namen gemacht in der Szene des Improvisations-Theaters („Improtheater“). Und lädt zum 10. Impro-Festival ein, das am Sonntag im Kom(m)ödchen mit der „Show der Giganten“ beginnt. Dabei treten die Preisträger aus der ganzen Republik auf (u.a. aus der berühmten Bonner Springmaus), die in den letzten zehn Jahren den „Goldenen Phön“ gewonnen haben. Ein kleiner Pokal in Form eines vergoldeten Haartrockners — er wartet auch jetzt wieder auf eine(n) Sieger(in). Der Wettbewerb wird am 19. Mai ebenfalls im Tempel des rheinischen Kabaretts ausgetragen. Über den Sieg entscheidet das Publikum.

„Jeder darf – keiner muss“ heißt es am 18. Mai bei einer Session im Theatermuseum. Bei freiem Eintritt kann hier jeder/jede Erfolg haben oder „scheitern und glücklich sein“, lächeln die eingefleischten Impro-Künstler. „Jetzt ist mir nichts mehr peinlich“, zitieren sie Teilnehmer ihrer Workshops, in denen die versierten Halb-Profis auch in der nächsten Woche ihr Können weiterreichen und drauflos improvisieren. Mit Generaldirektoren und Praktikantinnen.

Die Nachfrage auch nach ihren Kursen (in der Diakonie in Eller) wuchs in den letzten Jahren stetig, freuen sie sich. Denn das Genre, das in den späten 1970er Jahren aus Kanada nach Europa schwappte, praktizierten anfangs „ambitionierte Hobby-Täter“ in Schulen und studentischen Milieus. Heute ist das gemeinsame Improvisieren von Menschen, die sich das erste Mal begegnen, täglich Brot in Manager-Seminaren und Business-Therapien. Reitz: „Jede Szene beginnt mit Augenkontakt, schweißt Teams zusammen. Am Ende vertraust du Menschen, die du vorher nicht kanntest.“

Tickets und Infos gibt es hier:

(mgm)
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