Kultur Kompakt Dianne Reeves spielt mit Publikum und Stimme

Düsseldorf · Sängerin trat in der Tonhalle auf.

 Die Sängerin Dianne Reeves hat nun mit einem Live-Konzert Station in Düsseldorf gemacht.

Die Sängerin Dianne Reeves hat nun mit einem Live-Konzert Station in Düsseldorf gemacht.

Foto: dpa/picture alliance

„Ich habe so viel Spaß auf dieser Tour. Die Bühne ist unser Spielplatz“. Damit hatte Dianne Reeves am Montagabend das in Worte gefasst, was alle in der Tonhalle in den rund eineinhalb Stunden live miterleben durften. Von Diva keine Spur. Dianne Reeves liebt, was sie tut. Energiegeladen und gut gelaunt begrüßte die Jazz-Lady aus Colorado singend ihr Publikum. Genauo stellte sie später am Abend auch ihre vierköpfige Begleitband vor.

Das Quartett hatte schon zu Beginn des Konzertes eine beeindruckende Kostprobe seines Könnens geboten.

Mit ihrem warmen Timbre bewegte sich Dianne Reeves mühelos zwischen Jazz, Pop und Bossa Nova. Zwischendurch erinnerte sich die Sängerin an ihre Jugend und daran, welche Bedeutung Musik schon damals für sie hatte.

Erzählte von ihrer Zusammenarbeit mit Cousin George Duke, der 1999 für sie das Album „Bridges“ produzierte. „Es ist so viel wichtiger Brücken zu bauen, als Mauern zu errichten“, wurde die US-Amerikanerin für einen kurzen Moment politisch. Jeder im Saal verstand ihre Anspielung an Donald Trumps Mauerbaupläne.

Reeves widmete die up-tempo Nummer „I Remember“ von eben diesem „Bridges“-Album Menschen, die sie auf ihrem Lebensweg begleitet haben und inzwischen verstorben sind.

Wie breit ihr musikalisches und stimmliches Spektrum ist, zeigte sich, als die 62-jährige als Hommage an den 2016 verstorbenen Leonard Cohen „Suzanne“ auf ihre ganz eigene Art interpretierte. Denn die fünffache Grammy-Gewinnerin singt nicht nur, sie bewegt sich mühelos auf der Tonleiter und spielt mit ihrer Stimme.

Mit Gitarrist Romero Lumbambo nahm die Reeves das Publikum musikalisch mit in dessen Heimat Brasilien und verzichtete für die Zugabe ganz auf ihr Mikrophon. Dank der guten Akustik in der Tonhalle, kam so zum Ende des Konzerts noch ein Hauch Intimität, wie in einer Pianobar auf.

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