Capitol-Theater Der „Schwanensee“ wird ins Rotlichtmilieu versetzt

Choreograf Fredrik Rydman über seine Tschaikowsky-Produktion „Swan Lake Reloaded“ im Capitol-Theater.

Capitol-Theater: Der „Schwanensee“ wird ins Rotlichtmilieu versetzt
Foto: Lepke

Düsseldorf. Unter dem Motto „Tschaikowsky meets Streetdance“ startet am 19. Januar kommenden Jahres die Musik- und Tanz-Produktion „Swan Lake Reloaded“ im Capitol-Theater an der Erkrather Straße. Der schwedische Choreograf Fredrik Rydman (41) versetzt dabei das romantische Ballett „Schwanensee“ Peter Iljitsch Tschaikowskys ins moderne Rotlichtmilieu.

Was hat Sie zu der Produktion inspiriert?

Fredrik Rydman: Die Musik von Tschaikowsky ist schon mal sehr inspirierend. Es gab für mich aber noch eine besondere Initialzündung: Ich sah im Schaufenster eines Londoner Second Hand Ladens mit verschiedenen Streetdancer-Outfits ein modernes Frauenkleid in Schwanen-Optik. Das hat mich eigentlich erst auf die Idee gebracht, das klassische Ballett mit Streetdance zu kombinieren.

Brauchen wir wirklich einen neuen „Schwanensee“?

Rydman: Ja, das Original ist wirklich gut, darum kann ich die Frage verstehen. Aber ich glaube, für eine neue Generation könnte es ein neuer Weg sein, sich mit dem Stück zu beschäftigen. Schon meine Generation geht nur selten in ein Opernhaus. Ich kann mir aber vorstellen, dass auch ältere Leute an neuen Aspekten der Geschichte interessiert sind. Man kann hier viel Neues fühlen.

Ist „Swan Lake Reloaded“ ein Crossover aus klassischer und moderner Musik?

Rydman: Die Musik entspricht zu 50 Prozent dem Original und weitere 50 Prozent aus dem modernen Genre mit Hip-Hop-Beats kommen hinzu. Aber der Plot bleibt eigentlich der gleiche: Wir erleben die Kontraste zwischen Schwarz und Weiß, Gut und Böse. Der Prinz ist der gute Kerl, der den bösen Kerl erschießt und durch die Tat, die ja auch wiederum böse ist, ins Elend stürzt.

Wie setzen Sie das in Bewegung um?

Rydman: Tschaikowskys Musik kommt uns mit ihrer kraftvollen Rhythmik unglaublich entgegen. Das ist teilweise wie Funk-Rhythmus. Unsere Tänzer, die aus verschiedenen Teilen Europas kommen und unterschiedliche Hintergründe in puncto Tanz haben, bewegen sich in einer Mischung aus klassischem Ballett und Breakdance. Im ursprünglichen Ballett stehen die einzelnen Posen im Vordergrund, beim Breakdance geht es vor allem um die Übergänge von einer Pose in die nächste.

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