Prinz Asfa-Wossen Asserate Der schreibende Prinz ist zurück

Prinz Asfa-Wossen Asserate kommt nach Düsseldorf, um im Breidenbacher Hof aus seinem neuen Buch zu lesen.

Prinz Asfa-Wossen Asserate: Der schreibende Prinz ist zurück
Foto: Sergej Lepke

Prinz Asserate, Sie kommen mal wieder nach Düsseldorf, um hier im Breidenbacher Hof aus Ihrem aktuellen Buch zu lesen. Wie sind Sie zum Schreiben gekommen? Sie haben einmal erzählt, Ihre Lieblingsbücher waren Winnie-the-Pooh (Pu der Bär) und Grimms Märchen. Nun ist Ihr neuestes Werk „Die neue Völkerwanderung“ ja kein Märchen, sondern brennende Realität. Was ist Ihre Botschaft?

Prinz Asserate: Es ist richtig, ich bin seit Kindertagen ein bibliophiler Mensch. Das Schreiben liegt auch in meinen Genen — denn mein Großvater war ein großer Philosoph und hat uns als Autor mehr als 14 Bücher hinterlassen. So wird man meine Freude und meinen Stolz verstehen, als ich 2015 den Jacob-Grimm-Preis für die deutsche Sprache erhielt. Nebst vielen Warnungen, die ich schon seit über 35 Jahren in den Medien ausgerufen habe, beschäftigt sich mein neues aktuelles Buch mit den großen Herausforderungen der afrikanischen Migration und den Fehlern der europäischen Afrikapolitik in den letzten 50 Jahren. Meine Botschaft an meine deutschen Mitbürger: Schreiben Sie an Ihren Bundestagsabgeordneten, dass Sie nicht länger bereit sind, Ihre Steuergelder für die Alimentation der afrikanischen Gewaltherrscher zur Verfügung zu stellen!

Sie bezeichnen sich selbst als Geflohenen, als Reisenden zwischen zwei Welten. Was sind Ihre eigenen Erfahrungen?

Prinz Asserate: Als damals (1974) einziger ausgebürgerter Äthiopier war es für mich sehr leicht die Anerkennung als Asylant zu erhalten, da ich buchstäblich die Voraussetzungen erfüllt habe, die im deutschen Grundgesetz niedergelegt sind. Bei den heutigen Flüchtlingen sieht das ganz anders aus. Allein der Weg hierher ist die Hölle. Die Willkommenskultur meiner deutschen Mitbürger hat mich sehr beeindruckt. Aber die wahre Lösung zur Eindämmung der Flüchtlingsströme aus Afrika wäre, sich nicht mit den Symptomen, sondern mit den wirklichen Ursachen zu beschäftigen.

Sie sind langjähriger Afrika-Berater für deutsche Unternehmen. Was haben die Ihrer Meinung nach falsch gemacht in der Vergangenheit?

Prinz Asserate: Es gibt zu wenige deutsche Unternehmen, die in Afrika investieren. Von etwa 42 000 global operierenden deutschen Firmen, gibt es nur 817, die in Afrika vertreten sind. Der Hauptgrund, warum mittelständige Unternehmen nicht in Afrika investieren, liegt vor allem an den nicht vorhandenen rechtsstaatlichen Institutionen und der wenig ausgeprägten Rechtssicherheit in diesen Ländern. Um die deutschen mittelständigen Unternehmen zu ermutigen, in Afrika zu investieren, muss die Bundesregierung noch mehr Staatsgarantien zur Verfügung stellen. Momentan haben nicht mal ein Dutzend afrikanische Staaten ein Anrecht auf eine Hermesbürgschaft.

Sie haben ja eine besondere Beziehung zu Düsseldorf; u.a. waren Sie in den achtziger Jahren Pressesprecher der Messe Düsseldorf. Damals war Globalisierung noch kein Schlagwort, sondern eine Herausforderung, oder, so der Slogan der Messe: Basis für Business. Wie war der Job?

Prinz Asserate: Ich habe diesen Posten genossen und war glücklich, dass ich eine sehr gute Beziehung zu den Medien hatte. Der Umgang mit ihnen war damals viel persönlicher als es heute der Fall ist. Trotz damals noch fehlender sozialer Netzwerke, hatten wir einen regen Austausch mit der internationalen Presse. Jedenfalls war ich sehr glücklich 1983 auf meiner letzten Bilanz-Pressekonferenz zu verkünden, dass die Messe Düsseldorf die größte Bilanzsumme unter den fünf großen deutschen Messen aufwies.

Welches waren ihre Lieblingsplätze in Düsseldorf?

Prinz Asserate: Ich habe die Deutsche Oper am Rhein sehr geschätzt und das Heinrich-Heine-Museum ist mir in bester Erinnerung. Auch die vielen verschiedenen Kunstgalerien habe ich gern besucht.

Sie gelten auch als Genießer. Haben Sie in Düsseldorf ein Lieblings-Restaurant?

Prinz Asserate: Nicht eins, sondern viele! Besonders gern war ich bei dem damals noch sehr jungen Robert Hülsmann, der ja später das berühmte „Roberts Bistro“ in der Hafenstadt eröffnete. Aber auch das „Schiffchen“ und die bodenständigen deutschen Gaststätten bereiteten mir große Freude.

Gibt es schon ein neues Buch-Projekt?

Prinz Asserate: Wie immer ist die Antwort auf diese Frage ein streng gehütetes Geheimnis.

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