Der Kämpfer der Jüdischen Gemeinde

Wer einen Termin mit Michael Szentei-Heise hat, muss seinen Ausweis vorlegen. Der Direktor der Jüdischen Gemeinde hat viel erlebt. Am 27. Oktober wird er 60 Jahre alt.

Michael Szentei-Heise scheut keinen Ärger, wenn es bei der Beurteilung der deutschen Vergangenheit etwas zu korrigieren gibt.

Michael Szentei-Heise scheut keinen Ärger, wenn es bei der Beurteilung der deutschen Vergangenheit etwas zu korrigieren gibt.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Das erste Erdbeersorbet seines Lebens isst Michael Szentei-Heise in Moissac. Nach dem Abitur reist er mit seiner Mutter in die französische Kleinstadt, die im Südwesten des Landes nahe Toulouse liegt. Sie übernachten im schicken „Moulin de Moissac“ und genießen den warmen Abend auf der Restaurantterrasse, die einen herrlichen Ausblick auf die Flusslandschaft des Tarn bietet. Der damals 20-Jährige weiß, dass kein Sorbet je wieder so schmecken wird wie das in jenem Sommer 1974, als er seine Mutter begleiten darf bei der Fahrt zu den Orten, die ihr nach Auschwitz den Weg zurück ins Leben wiesen.

1974 reist Szentei-Heise (r.) mit seiner Mutter (2.v.li.) nach Frankreich und besucht die Waldners (li.). Bei ihnen hat Edith Szentei einmal in der Woche gegessen, als sie ab Ende 1945 in Toulouse studierte.

1974 reist Szentei-Heise (r.) mit seiner Mutter (2.v.li.) nach Frankreich und besucht die Waldners (li.). Bei ihnen hat Edith Szentei einmal in der Woche gegessen, als sie ab Ende 1945 in Toulouse studierte.

Foto: Melanie Zanin
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort